Echinacea gegen Erkältung: So nutzt du den Sonnenhut

Ursprünglich von den indigenen Völkern Nordamerikas genutzt, hat sich die Echinacea inzwischen weltweit einen Namen gemacht – sowohl als farbenprächtiges Highlight im Garten als auch durch ihre potenziellen medizinischen Eigenschaften.

Besonders geschätzt wird die Echinacea, auch als Sonnenhut bekannt, als traditionelles Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen. Doch was verbirgt sich wirklich hinter dieser Heilpflanze? Kann sie tatsächlich wirksam gegen Erkältungssymptome helfen? Komm mit und entdecke die nachgewiesene Naturkraft dieser Heilpflanze!

Die botanische Welt des Sonnenhuts

Die faszinierende Pflanzengattung aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) zeichnet sich durch ihre prächtigen, kegelförmigen Blütenköpfe aus, die von leuchtenden violetten bis zu zartrosa Blütenblättern umgeben sind. Die bekanntesten Arten sind Echinacea purpurea, Echinacea angustifolia und Echinacea pallida.

Frau hält eine Echinacea Blüte in den Händen

Naturkraft für deine Abwehr: Echinacea und ihre Wirkung auf das Immunsystem

Traditionell gilt der Sonnenhut seit Generationen als natürliche Unterstützung für’s Immunsystem. Und tatsächlich konnten Forscher zeigen, dass er eine Vielzahl bioaktiver Verbindungen enthält, die immunmodulierende Eigenschaften haben. Zu den wichtigsten Wirkstoffen gehören Alkamide, Polysaccharide, Flavonoide und Kaffeesäurederivate.

Einige dieser Stoffe können helfen, die Abwehrkräfte im Körper zu regulieren. Andere wiederum können die Abwehrzellen im Körper aktivieren, um Krankheiten besser zu bekämpfen.

In einer Studie des National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH) an Nagetieren konnten Forscher zeigen, dass Sonnenhut die Aktivität der Immunzellen erhöhen kann – was die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen stärkt. Besonders Echinacea purpurea zeigte eine signifikante Steigerung der Phagozytose, dem Prozess, bei dem Immunzellen schädliche Partikel aufnehmen und zerstören. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Echinacea eine wertvolle Ergänzung zur Unterstützung des Immunsystems ist.

In einer weiteren Studie entdeckten die Wissenschaftler, dass Echinacea ein Mittel ist, welches das Immunsystem auf verschiedene Weise beeinflussen kann. Es hilft sowohl dem natürlichen (angeborenen) als auch dem erlernten (adaptiven) Immunsystem. Besonders die Arten E. angustifolia und E. pallida könnten möglicherweise eine stärkere entzündungshemmende Wirkung haben.

Natürliche Hilfe bei Erkältungen: Funktioniert das?

Dass Sonnenhut die Immunabwehr stärkt und entzündungshemmend wirkt. konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Bestimmte Wirkstoffe der Pflanze können die Vermehrung von Viren hemmen und die Aktivität der weißen Blutkörperchen erhöhen, die für die Bekämpfung von Infektionen verantwortlich sind.

Eine regelmäßigere Einnahme, insbesondere zu Beginn der Erkältungssaison, kann helfen, die Häufigkeit und Schwere von Erkältungen zu reduzieren. In einer kleineren Studie mit 80 Teilnehmern konnte nachgewiesen werden, dass eine Einnahme von Echinacea am Beginn einer Erkältung die Symptome (im Vergleich zur Placebo-Gruppe) um 67% reduzieren kann. Ob als Teezubereitung, Tinktur oder in Kapselform – Echinacea kann eine natürliche Option sein, die Erkältungssaison besser zu überstehen.

Ein Tee in einer Glastasse und eine Tinktur, daneben Blüten von Echinacea auf einem Holztisch

Von Tee bis Tinktur: So nutzt du Echinacea effektiv

Echinacea kann in verschiedenen Formen eingenommen werden, um dein Immunsystem zu stärken und Erkältungssymptome zu lindern. Egal ob Tee, Tinktur oder Kapseln – finde die Methode, die am besten zu deinem Lebensstil passt und genieße die natürlichen Vorteile dieser kraftvollen Heilpflanze. Achte darauf, die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten und konsultiere bei Unsicherheiten oder speziellen Vorerkrankungen einen Arzt oder Heilpraktiker.

Echinacea Tee

Ein Tee aus Sonnenhut ist ideal zur Stärkung des Immunsystems sowie zur Vorbeugung und Linderung von Erkältungssymptomen.

Die Zubereitung

  • Gib einen Teelöffel getrocknete Echinaceablätter und -blüten oder einen halben Teelöffel der Wurzel in eine Tasse mit heißem Wasser.
  • Lasse den Tee 10-15 Minuten ziehen und seihe ihn dann ab.

Die Anwendung:

Trinke 2-3 Tassen täglich – besonders bei den ersten Anzeichen einer Erkältung.

Echinacea Tinktur (Echinacea Tropfen)

Diese stärkere und konzentriertere Form dieser Heilpflanze kann zur schnellen Unterstützung des Immunsystems bei akuten Infektionen dienen. Die Herstellung einer Tinktur mit oder ohne Alkohol ist einfach. Hier zwei Anleitungen.

Eine Tinktur aus Sonnenhut ohne Alkohol

Die Herstellung von Echinacea-Tropfen ohne Alkohol ist eine schonende und alkoholfreie Möglichkeit, die Vorteile dieser Heilpflanze zu nutzen.

Du brauchst:

  • frische oder getrocknete Echinacea-Wurzeln, Blätter und Blüten
  • Apfelessig oder pflanzliches Glycerin
  • ein sauberes Einmachglas mit Deckel
  • ein dunkles Glasfläschchen mit Tropfverschluss zur späteren Aufbewahrung
  • ein feines Sieb oder Käsetuch

Die Herstellung

  1. Wenn du frische Echinacea verwendest, wasche die Wurzeln, Blätter und Blüten gründlich und schneide sie in kleine Stücke. Getrocknete Pflanzen kannst direkt verwenden.
  2. Fülle das Einmachglas zu etwa zwei Dritteln mit dem Pflanzenmaterial.
  3. Gieße den Apfelessig oder das pflanzliche Glycerin über die Pflanzenstücke, bis sie vollständig bedeckt ist. Wenn du Glycerin verwendest, mische es zu gleichen Teilen mit Wasser, um eine 50/50-Lösung zu erhalten.
  4. Stelle sicher, dass der Essig oder das Glycerin etwa einen Zentimeter über dem Pflanzenmaterial steht.
  5. Verschließe das Glas fest und schüttle es gut, damit sich das Pflanzenmaterial gut mit dem Essig bzw. dem Glycerin vermischen.
  6. Stelle das Glas an einen kühlen, dunklen Ort und lasse es für 4-6 Wochen ziehen. Schüttle das Glas täglich, um die Extraktion zu unterstützen.
  7. Nach dieser Zeit kannst du die Mischung durch ein feines Sieb oder ein Käsetuch in ein sauberes Gefäß gießen.
  8. Fülle die gefilterte Tinktur in das dunkle Glasfläschchen mit Tropfverschluss. Beschrifte das Fläschchen mit dem Inhalt und dem Datum der Herstellung.

Die Dosierung;

Für Erwachsene empfiehlt sich eine Dosierung von 20-30 Tropfen, 2-3mal täglich. Die Tropfen können in etwas Wasser oder Saft eingenommen werden. Bei akuten Erkältungssymptomen kann die Dosis in den ersten Tagen auf bis zu 5-mal täglich erhöht werden.

Bei speziellen Vorerkrankungen oder Unsicherheiten solltest du vorab einen Arzt oder Heilpraktiker zu Rate ziehen.

Eine Echinacea Tinktur mit Alkohol

Du brauchst:

  • frische oder getrocknete Echinacea-Wurzeln, Blätter und Blüten
  • hochprozentigen Alkohol (wie Wodka oder Korn, mindestens 40% Vol.)
  • ein sauberes Einmachglas mit Deckel
  • ein dunkles Glasfläschchen mit Tropfverschluss zur Aufbewahrung
  • ein feines Sieb oder Käsetuch

Anleitung:

  1. Wenn du frische Echinacea verwendest, wasche die Wurzeln, Blätter und Blüten gründlich und schneide sie in kleine Stücke. Getrocknete Pflanzenteile kannst du direkt verwenden.
  2. Fülle das Einmachglas zuerst zu etwa zwei Dritteln mit der Echinacea.
  3. Gieße den Alkohol über die Pflanzenteile, bis sie vollständig bedeckt sind. Der Alkohol sollte etwa einen Zentimeter über dem Pflanzenmaterial stehen, um eine vollständige Extraktion zu erreichen.
  4. Verschließe das Glas fest und schüttle es gut, um das Pflanzenmaterial mit dem Alkohol zu vermischen.
  5. Stelle das Glas an einen kühlen, dunklen Ort und lasse es für 4-6 Wochen ziehen. Schüttle es täglich, um die Extraktion zu unterstützen.
  6. Nun kannst du die Mischung durch ein feines Sieb oder ein Käsetuch in ein sauberes Gefäß abseihen.
  7. Fülle die gefilterte Tinktur in das dunkle Glasfläschchen mit Tropfverschluss. Beschrifte das Fläschchen mit dem Inhalt und dem Herstellungsdatum.

Die Dosierung:

Für Erwachsene empfiehlt sich eine Dosierung von 20-30 Tropfen, 2-3mal täglich. Die Tropfen können in etwas Wasser oder Saft eingenommen werden. Bei Unsicherheiten oder spezifischen gesundheitlichen Problemen solltest du vorab einen Arzt oder Heilpraktiker konsultieren.

Eine europäische Frau hält einen Blumentopf mit Echinacea in den Händen

Echinacea unter der Lupe: Nachteile und mögliche Nebenwirkungen

Trotz der potenziellen Vorteile ist die wissenschaftliche Evidenz zur Wirksamkeit von Sonnenhut gemischt, denn nicht alle Studien konnten eindeutige positive Effekte nachweisen. Daneben kann die Qualität der Echinacea-Produkte stark variieren, wodurch ihre Wirksamkeit beeinflusst wird. Deshalb ist es unter anderem wichtig, auf hochwertige Produkte zu achten.

Bei einigen Menschen kann die Nutzung von Sonnenhut Nebenwirkungen verursachen und sich in Form von Magenbeschwerden, Übelkeit und Hautausschlägen äußern. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten, insbesondere bei Personen, die allergisch auf Korbblütler reagieren. Bei längerfristiger Einnahme kann die Möglichkeit einer Beeinträchtigung der Leberfunktion bestehen.

Gedanken zum Schluss

Echinacea, eine kraftvolle Heilpflanze, kann eine natürliche Alternative zur Unterstützung des Immunsystems und zur Bekämpfung von Erkältungen sein. Studien weisen auf die Fähigkeit hin, die Aktivität der weißen Blutkörperchen zu erhöhen und entzündungshemmend zu wirken. Dennoch bleibt die wissenschaftliche Evidenz gemischt, und die Wirksamkeit kann – je nach Produktqualität -variieren. Während viele von den positiven Effekten berichten, solltest du mögliche Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden und allergische Reaktionen immer im Hinterkopf haben. Letztlich kann der Sonnenhut eine wertvolle Ergänzung zur Vorsorge und zur Linderung von Erkältungssymptomen sein. Bei Vorerkrankungen und Unsicherheiten solltest du immer einen Arzt oder Heilpraktiker zu Rate ziehen. So kann die Naturkraft des Sonnenhuts dein potenzieller Verbündeter in der Erkältungssaison sein.

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