Website-Icon Gesundgelaunt – Gesundheitstipps

Glänzende Gefahr? Wie Nagellack deine Gesundheit beeinflussen kann

Eine Frau lackiert sich die Fingernägel mit Nagellack

Nagellack – ein unverzichtbares Accessoire für viele, um den Look zu komplettieren und die Nägel gepflegt erscheinen zu lassen. Doch hast du dich jemals gefragt, ob dieser kleine Schönmacher vielleicht auch Schattenseiten hat? Können die bunten Fläschchen, die so verführerisch in den Regalen stehen, möglicherweise deiner Gesundheit schaden? Komm mit und entdecke, was wirklich hinter den glänzenden Versprechen steckt und erfahre, ob du deinen Lieblingslack bedenkenlos weiterverwenden kannst oder ob Vorsicht geboten ist.

Der chemische Cocktail im Nagellack: Was steckt wirklich drin?

Es ist erstaunlich, wie viel Wissenschaft in so einem kleinen Fläschchen steckt. Jeder Tropfen Nagellack ist das Ergebnis jahrelanger Forschung und Entwicklung – ein kleines Wunder, das deine Nägel in Handumdrehen in ein Kunstwerk verwandeln kann. Doch was steckt eigentlich hinter den glänzenden Farben und faszinierenden Effekten? Die Antwort liegt in der komplexen Chemie des Nagellacks. Jedes Fläschchen ist eine sorgfältig komponierte Mischung aus verschiedenen Chemikalien, die dem Lack Haltbarkeit, Glanz und Farbintensität geben.

Die Basis eines jeden Nagellacks bildet ein Lösungsmittel, meist Toluol oder Aceton, das die anderen Bestandteile in einer flüssigen Form hält und nach dem Auftragen verdunstet. Filmbildner wie Nitrocellulose sorgen für eine glatte und gleichmäßige Schicht, die deine Nägel schützt und stärkt. Weichmacher, oft Dibutylphthalat oder Kampfer, machen den Lack flexibel und verhindern, dass er bricht oder abblättert.

Dazu kommen Pigmente, die dem Nagellack seine strahlenden Farben verleihen. Von klassischen Rottönen bis hin zu trendigen Metallic-Effekten – die Vielfalt ist beeindruckend. Zusätzliche Inhaltsstoffe wie Glimmer oder Aluminium-Pulver sorgen für spezielle Effekte wie Glitzer oder Schimmer.

Jedoch sind nicht nur die sichtbaren Bestandteile von Bedeutung. UV-Absorber und Stabilisatoren schützen den Lack vor dem Verblassen und Vergilben durch Sonneneinstrahlung. Konservierungsstoffe wie Formaldehyd oder Benzophenon-1 verhindern das Wachstum von Bakterien und Pilzen im Fläschchen, sodass dein Nagellack lange haltbar bleibt. Triphenylphosphat werden zudem oft in Nagellacken verwendet, um die Flexibilität und Haltbarkeit zu verbessern.

Welche Risiken lauern in den bunten Fläschchen?

Obwohl er deinen Nägeln einen Hauch von Glamour verleiht und für das perfekte Finish deines Looks sorgt, wissen viele nicht, dass die bunten Fläschchen versteckte Gesundheitsrisiken mit sich bringen können. Lass uns einen genaueren Blick auf die Inhaltsstoffe und ihre potenziellen Auswirkungen werfen.

Lösungsmittel wie Toluol oder Aceton sind ein wesentlicher Bestandteil, damit der Lack geschmeidig bleibt und sich leicht auftragen lässt, Beim Verdunsten können sie jedoch Dämpfe freisetzen, die Kopfschmerzen, Schwindel und sogar Atembeschwerden verursachen – besonders in schlecht belüfteten Räumen. Toluol gilt zudem als schädigend für das Nervensystem.

Formaldehyd ist ein weiterer kritischer Inhaltsstoff, denn er ist ein bekanntes Karzinogen. Neben Atemwegsproblemen kann er langfristig zu Schäden an Leber und Nieren führen. Aus diesem Grund werben viele Hersteller mit formaldehydfreien Nagellacken – ein wichtiger Schritt in Richtung sicherer Kosmetikprodukte.

Auch beim Weichmacher Dibutylphthalat (DBP) gibt es Bedenken, denn er steht im Verdacht, hormonelle Störungen zu verursachen und die Fortpflanzungsorgane zu schädigen. Obwohl der Einsatz von DBP in Kosmetika in vielen Ländern mittlerweile eingeschränkt ist, lohnt es sich, die Etiketten genau zu studieren.

Daneben können die Farbpigmente, die dem Nagellack seine brillanten Töne verleihen, Schwermetalle wie Blei oder Cadmium enthalten und bei langfristiger Verwendung Gesundheitsprobleme hervorrufen. Obwohl die Konzentrationen in Kosmetikprodukten meist niedrig sind, ist dennoch Vorsicht geboten.

Auch der Inhaltsstoff Kampfer ist nicht ganz ungefährlich. Wissenschaftler untersuchten in einer Studie die Toxizität von Kampfer mit dem Ergebnis, dass hohe Konzentrationen das zentrale Nervensystem schädigen können.

In diversen Studien konnte eine Verbindung zwischen Nagellack und Schilddrüsenproblemen hergestellt werden. Triphenylphosphat (TPHP) ist dafür bekannt, das Hormonsystem zu beeinflussen. Es wird, nachdem der Nagellack aufgetragen wurde, direkt vom Körper aufgenommen. In einer Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health haben Forscher beispielsweise festgestellt, dass Nagellacke, die als „ungiftig“ vermarktet werden, dennoch schädliche Chemikalien enthalten können – einschließlich TPHP, der mit Problemen der Fruchtbarkeit sowie Schilddrüsenstörungen in Verbindung gebracht wird​.

Gesund und schön: So nutzt du Nagellack ohne Risiko

Wenn du deine Nägel verschönern willst, ohne deine Gesundheit zu riskieren, lohnt sich zunächst ein Blick auf die Inhaltsstoffe und die Wahl sicherer Alternativen. Websites wie die Environmental Working Group (EWG) bieten Datenbanken, in denen du die Sicherheit von Kosmetikprodukten überprüfen kannst. Daneben findest du hier einige Tipps, um deinen Nagellack risikofrei zu nutzen:

Gedanken zum Schluss

Nagellack ist ein beliebtes Schönheitsprodukt, das deinen Nägeln Farbe und Glanz verleiht. Allerdings ist es wichtig, sich der möglichen Gesundheitsrisiken durch bestimmte chemische Inhaltsstoffe bewusst zu sein. Durch die Wahl schadstofffreier Produkte, das Lackieren in gut belüfteten Räumen und die regelmäßige Pflege deiner Nägel kannst du diese Risiken minimieren. Informiere dich stets über die Inhaltsstoffe, um Nagellack sicher und ohne Bedenken zu nutzen. Mit bewussten Entscheidungen kannst du deine Nägel stilvoll verschönern und gleichzeitig deine Gesundheit schützen.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

Haftungsausschluss

Besuche mich doch auch mal auf Pinterest!

Weiterlesen auf gesundgelaunt.de:

Lavendel – das violette Wunder: Heilkraft, Anwendung und Wissenschaft

Warum jeder Schluck zählt: 12 wissenschaftlich belegte Vorteile von Kaffee

Mumijo – Shilajit: Das Geheimnis aus den Bergen und die Wissenschaft dahinter

Die Wirkung von Schwarzkümmelöl: Fakt oder Fiktion?

Quellen:

(1) Luderer, U., et al. (2001). Neurobehavioral effects of chronic occupational exposure to toluene. Journal of Occupational and Environmental Medicine.
(2) Hauptmann, M., et al. (2009). Formaldehyde and cancer risk. Environmental Health Perspectives.
(3) Cogliano, V. J., et al. (2011). Formaldehyde and cancer: epidemiology and biology. Carcinogenesis.
(4) Latini, G., et al. (2003). In utero exposure to di-(2-ethylhexyl) phthalate and human pregnancy duration. Environmental Health Perspectives.

(5) Baselt, R. C. (2010). Disposition of Toxic Drugs and Chemicals in Man. Biomedical Publications.
(6) EWG Bericht über TPHP in Nagellack​ (EWG)​.
(7) Harvard T.H. Chan. School of Public Health. Nontoxic’ nail polish may still contain toxic chemicals; Zugriff am 18.06.24 über ‘Nontoxic’ nail polish may still contain toxic chemicals | News | Harvard T.H. Chan School of Public Health

Die mobile Version verlassen