Von Apfel bis Zucchini: Die geheimen Botschaften der PLU Codes

Frische Äpfel, würzige Tomaten oder süße Erdbeeren, die direkt von lokalen Bauern angebaut werden, sind unchlagbar im Geschmack und erzählen zudem eine Geschichte von Tradition, Nachhaltigkeit und enger Verbundenheit mit der Natur. Leider haben wir jedoch nicht immer und überall die Möglichkeit, frisches Obst und Gemüse direkt vom Bauern zu kaufen. Stattdessen setzen wir uns mit einer Flut von Obst und Gemüse im Supermarkt auseinander – oft gekennzeichnet mit einem kleinen Aufkleber, auf dem man so genannte PLU Codes findet. Sie verraten uns, ob ein Produkt biologisch oder konventionell angebaut wurde und ob es genetisch modifiziert ist.

Lass uns hier herausfinden, wie du die PLU Codes entschlüsseln und dadurch bewusstere Kaufentscheidungen treffen kannst. So findest du auch ohne direkten Zugang zu einem Bauernhof die besten Früchte für dich und deine Familie.

Was sind PLU Codes?

PLU Codes stehen für „Price Look-Up“ Codes, ein weltweit standardisiertes System, das von der International Federation for Produce Standards (IFPS) verwaltet wird. Jede Ziffernfolge gibt spezifische Informationen darüber, wie das Produkt angebaut wurde.

Die Codes bestehen in der Regel aus vier bis fünf Ziffern. Diese einfache Zahlenfolge ermöglicht es uns, mit einem Blick mehr über unsere Lebensmittel zu erfahren. In einer Zeit, in der Transparenz und bewusste Ernährung immer wichtiger werden, bieten PLU Codes eine einfache Möglichkeit, sich schnell zu informieren und bewusste Entscheidungen zu treffen.

Die Sprache der Zahlen: PLU Codes entschlüsseln

Wie erwähnt, sind die PLU-Codes auf Obst und Gemüse mehr als nur einfache Zahlenreihen. Sie sind wie eine verborgene Sprache, eine wichtige Informationsquelle über die Lebensmittel, die wir täglich konsumieren. Um diese Sprache zu verstehen, müssen wir lernen, wie man die Zahlen entschlüsselt. PLU Codes sind in der Regel vier oder fünfstellig, wobei jede Zahl eine spezifische Bedeutung hat.

Vierstellige Codes

Diese beginnen meist mit den Ziffern 3 oder 4 und weisen darauf hin, dass das Produkt konventionell angebaut wurde. Das bedeutet, dass hier unter anderem mit Pestiziden gearbeitet wurde. Wie du diese Pestizide vor dem Verzehr nachweislich weitgehend loswerden kannst, erfährst du im Beitrag Essen ohne Chemie: Pestizide von Obst und Gemüse natürlich entfernen.

Schüssel voller Obst, das in Wasser mit Natron gewaschen wird

Fünfstellige Codes

Biologisch angebaute Produkte sind an einem fünfstelligen Code zu erkennen, der mit der Zahl 9 beginnt.

Aber: Beginnt der Code mit der Zahl 8, ist ein Produkt genetisch modifiziert. Seit 2004 gibt es eine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel. Danach müssen Lebensmittel und Futtermittel, die genetisch veränderte Organismen (GVO) enthalten, aus ihnen bestehen oder aus ihnen hergestellt wurden, entsprechend gekennzeichnet werden. Es gibt allerdings keine Kennzeichnungspflicht für Tierprodukte, die mit genetisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden bzw. für Lebensmittel, die zufällige oder technisch unvermeidbare Spuren von GVO bis zu einem Anteil von höchstens 0,9 Prozent enthalten​.

Jenseits der PLU-Codes: Direkt vom Bauern

Die PLU Codes öffnet uns die Augen für die Herkunft und Art des Anbaus von Obst und Gemüse. Doch es gibt eine noch direktere und persönlichere Art, die Qualität unserer Lebensmittel zu bestimmen: den Kauf direkt vom Bauern. Jenseits des Lesens von Codes verbindet uns diese direkte Verbindung auf eine besondere Weise mit unserer Nahrung und den Produzenten.

Obst und Gemüse direkt vom Bauernhof ist frisch, weil es kürzere Transportwege hinter sich hat. Und das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Geschmack und die enthaltenen Nährstoffe. Ein Apfel, der morgens gepflückt und direkt verkauft wird, bietet ein ganz anderes Geschmackserlebnis als einer, der Wochen in einem Lager zugebracht hat. Der direkte Einkauf beim Bauern stärkt zudem nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern fördert auch eine Gemeinschaft zwischen Verbrauchern und Produzenten. Es entsteht eine Beziehung, die auf Vertrauen und Respekt basiert. Jeder Kauf unterstützt direkt die Menschen, die unser Essen unter Einhaltung schärfster Vorgaben anbauen.

Und noch ein wichtiger Punkt: Im Gegensatz zur standardisierten Massenproduktion, die oft in Supermärkten vorherrscht, bieten Bauernmärkte und Hofläden eine Vielfalt an Sorten, die man sonst selten findet. Alte und lokale Sorten, die vielleicht nicht die „perfekte“ Form oder Größe für Supermarktstandards haben, aber dafür mit Geschmack und Einzigartigkeit punkten.

Gemüse mit vierstelligen PLU Codes sollte in Natronwasser gewaschen werden

Gedanken zum Schluss

Es ist wichtig, zu betonen, dass PLU-Codes nicht dazu gedacht waren und sind, um dem Verbraucher umfassende Informationen über die Anbaumethoden oder die Qualität der Produkte zu geben. Sie dienen hauptsächlich dazu, verschiedene Sorten von Obst und Gemüse im Einzelhandel leichter zu identifizieren und zu verarbeiten. Für Verbraucher können sie jedoch nützlich sein, um grundlegende Unterscheidungen zwischen konventionellen, biologischen und genetisch modifizierten Produkten zu treffen. Dieses Wissen ist in unserer heutigen, von Gesundheits- und Umweltbewusstsein geprägten Gesellschaft unerlässlich.

Gleichzeitig bleibt festzustellen, dass der direkte Einkauf beim Bauern weit mehr ist als nur eine Möglichkeit, frische Lebensmittel zu erhalten. Es ist eine Erfahrung, die uns wieder mit dem Ursprung unserer Nahrung verbindet. Es schafft eine Beziehung zwischen Verbrauchern und Produzenten, die auf Vertrauen und Respekt basiert und die lokale Gemeinschaft stärkt.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

Haftungsausschluss

Weiterlesen auf gesundgelaunt.de:

Essen ohne Chemie: Pestizide von Obst und Gemüse natürlich entfernen

Deshalb solltest du Zwiebelschalen nicht wegwerfen!

Gemüsereste wegwerfen? Nein – verwerte sie!

Staudensellerie Saft und seine Wirkung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert