Stressige Arbeitstage, unerwartete Herausforderungen und persönliche Tiefpunkte sind in der heutigen Zeit leider allgegenwärtig. Da kann es leicht passieren, dass wir ins Straucheln geraten. Dieses emotionale Ungleichgewicht ist nicht nur belastend für den Geist, sondern kann auch ernsthafte Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben. Doch bevor du dich von dieser Dauerbelastung überwältigen lässt, könnten natürliche Antidepressiva der Schlüssel sein, den du gesucht hast. Rechtzeitig angewendet, haben sie schon Generationen vor uns eine effektive Erleichterung gebracht. Suchst du auch nach natürlichen Lösungen, um deine Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen? Dann lass uns starten…
Wann natürliche Antidepressiva sinnvoll sind
Wenn dein Stimmungsbarometer auf und ab schwankt und du merkst. dass dein Nervenkostüm löchrig geworden ist, solltest du schnell handeln. Denn in diesem Stadium können natürliche Antidepressiva noch eine wirksame Hilfe sein. Schau mal, welche Möglichkeiten die Natur bereithält, um dein Problem schnell in den Griff zu bekommen. Tiefergreifende oder länger andauernde psychische Probleme gehören jedoch immer in die Hände eines erfahrenen Therapeuten.
Stimmungsaufheller aus der Natur und ihre Wirkung
Weshalb natürliche Antidepressiva die bessere Wahl sind, liegt auf der Hand. Sie sind leicht verfügbar, prinzipiell gut verträglich, kostengünstig und führen zudem nicht in Abhängigkeiten. Hier findest du wirksame pflanzliche Alternativen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten.
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Als eine der ältesten Medizinpflanzen wurde Johanniskraut schon zu Paracelsus‘ Zeiten zur Behandlung von Depressionen eingesetzt. Verwendet wird es meist als Tee, als Urtinktur, als Johanniskraut Öl oder als Salbe. In einer Meta Analyse mit 22 Studien stellten Forscher fest, dass Johanniskraut deutlich wirksamer als ein Placebo und die Wirksamkeit ähnlich einem Standard-Antidepressiva ist. Allerdings ist der Wirkmechanismus bisher noch unbekannt. Es muss also weiter geforscht werden.
Bei der inneren Anwendung empfiehlt es sich, zunächst mit einer geringen Dosis zu beginnen, die dann langsam gesteigert werden kann. In einigen Fachartikeln wird über eine Lichtempfindlichkeit durch die Einnahme von Johanniskraut berichtet. Deshalb ist es ratsam, während der innerlichen oder äußerlichen Anwendung auf ein ausgiebiges Sonnenbad zu verzichten.
Passionsblume (Passiflora incarnata)
Dass Zubereitungen der Passionsblume als natürliche Antidepressiva bei Stress, Angst, Schlaflosigkeit und depressiven Zuständen helfen können, ist in der Literatur gut dokumentiert. In einer systematischen Überprüfung mit neun klinischen Studien stellten die Wissenschaftler nach Verabreichung von Passionsblume-Präparaten ein geringeres Angstlevel fest, welches allerdings bei Menschen mit geringen Angstsymptomen weniger deutlich ausfiel. Negative Auswirkungen konnten nicht festgestellt werden.
Passionsblume gibt es als Tee, Extrakt und Kapselform zu kaufen.
Baldrian (Valeriana officinalis)
Alten Aufzeichnungen zufolge nutzte schon Hippokrates (geb. 460 v.Chr.) den Baldrian gegen allerlei Beschwerden. In der jüngeren Forschung sind es vor allem seine Wurzeln mit ihren ätherischen Ölen (beispielsweise Kampfer und Borneol sowie ß-Bisabolen), die laut Experten als natürliche Antidepressiva gegen Stress. Angst, Schlafprobleme und Burnout wirksam sein können.
In einer Studie an Hurlington-Patienten konnten Forscher nachweisen, durch die Gabe von Baldrian Symptome wie Angst und Depression deutlich gemildert und der Schlaf wesentlich verbessert werden konnte. Eine weitere Studie, die mit Frauen in den Wechseljahren durchgeführt wurde, zeigt, dass Baldrian zur Linderung von Angstzuständen und Depression eine alternative Möglichkeit der Behandlung sein kann.
Wenn man Baldrian nicht selbst anbauen kann oder möchte, kann man die Wurzeln als Tee, Tinktur oder Kapseln kaufen.
Ginseng (Panax ginseng)
Dass Ginseng vorbeugend und lindernd bei stressbedingter Depression wirksam sein kann, konnte vielfach nachgewiesen werden – so auch in einer Studie aus dem Jahr 2017. Allerdings konnte die Wirkweise bisher nicht abschließend geklärt werden, weshalb weitere Forschung notwendig ist.
Ginseng ist jedoch laut Experten nicht zur Dauereinnahme geeignet. Die Dosierung sollte mit dem Arzt oder dem Heilpraktiker abgestimmt werden. Zudem sollten Schwangere sowie Menschen mit Vorerkrankungen unbedingt mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie Ginseng einnehmen.
Ginseng gibt es als Tee, Pulver oder Kapseln zu kaufen.
Hopfen (Humulus)
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entdeckte Christof Wilhelm Hufeland (1762-1836) als einer der bedeutendsten Ärzte dieser Zeit die besonderen Vorteile von Hopfen als Bittermittel für die Verdauung und als pflanzliches Beruhigungsmittel wieder. Wegen seiner außergewöhnlichen gesundheitlichen Wirkung wurde der Hopfen sogar zur Heilpflanze des Jahres 2007 gekürt.
In mehreren Studien konnten Forscher seine beruhigende, schlaffördernde Wirkung und weitere positive Effekte belegen.
So konnte in einer kleineren, Placebo-kontrollierten Studie mit 36 jungen Erwachsenen bestätigt werden, dass Stress, Angst und Depression durch die Einnahme von Hopfen bedeutend verringert werden kann. Im Fazit dieser Untersuchung wurde festgestellt, dass gesunde, junge Erwachsene mit leichter Depression ihre Angst- und Stresssymptome durch eine tägliche Ergänzung mit einem Hopfenextrakt über einen Zeitraum von 4 Wochen deutlich lindern konnten.
Lavendel (Lavandula angustifolia)
Dass reines Lavendelöl bei Angst und depressiver Verstimmung wirksam ist, ist seit Jahrhunderten überliefert und konnte unter anderem in dieser Studie, die sich speziell auf die Aromatherapie bezieht, bestätigt werden.
Lavendel ist inzwischen als Arzneimittel bei innerer Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, Erschöpfung und Angstzuständen zugelassen. Allerdings sollte Lavendel nicht überdosiert werden, da er bei empfindlichen Menschen Kopfschmerzen verursachen kann.
Neben ätherischem Lavendelöl gibt es diverse Lavendelpräparate zu kaufen.
Melisse (Melissa officinalis)
Nach Überlieferungen kann Melisse innere Unruhe lindern und einen guten Schlaf fördern. Leider sind wissenschaftliche Studien dazu bisher rar. Aktuelle Erkenntnisse scheinen jedoch zu bestätigen, dass dieses Heilkraut sowohl Angstzustände als auch die Symptome einer Depression lindern kann. Unterschiedliche Herangehensweise in den einzelnen Studien erlauben jedoch keine eindeutige Interpretation der Ergebnisse, weshalb weitere Forschung notwendig ist.
Hanf – CBD
CBD als ein hochwirksamer Inhaltsstoff vom Nutzhanf kommt ganz ohne die negativen Auswirkungen auf die Psyche aus und hat nachweislich eine entkrampfende, schmerzlindernde und beruhigende Wirkung. Bei Angstzuständen, depressiven Verstimmungen oder Schlafproblemen können ein Tee, eine Tinktur oder das bekannte CBD-Öl als natürliche Antidepressiva wirksam sein. Mehr Informationen zur Zubereitung und Anwendung findest du in diesem Beitrag!
Safran (Crocus sativus)
In verschiedenen wissenschaftlichen Studien (1) (2) konnten Forscher zeigen, dass Safran antidepressive Eigenschaften besitzt, die ähnlich den verschreibungspflichtigen Medikamenten sind, jedoch kaum Nebenwirkungen verursachen. Obwohl betont wird, dass weitere, groß angelegte Forschung zur Bestätigung der Ergebnisse und zur Klärung des Wirkmechanismus notwendig ist, sind die Resultate vielversprechend.
Weihrauch (Boswellia)
Weihrauch ist ein Gummiharz, welches dem Weihrauchbaum durch Schnitte in die Rinde von Stamm und Ästen entnommen wird. Durch Destillation mit Wasserdampf wird aus dem Harz ein Extrakt oder ein ätherisches Öl gewonnen. Zur Anwendung für die Gesundheit wird hauptsächlich der indische Weihrauch (Boswellia serata) genutzt. Die Wirksamkeit des Weihrauchöls als natürliche Antidepressiva wurde bisher überliefert, jedoch kaum wissenschaftlich untersucht. Nach der traditionellen Heillehre soll es beim Einatmen entspannend auf das Gehirn wirken und dadurch Stress, Angst und Depression mildern können.
Ashwagandha (Withania somnifera)
Die Ergebnisse mehrerer Studien lassen vermuten, dass Ashwagandha bei Stress und Angstzuständen wirksam sein kann. In einer Placebo-kontrollierten Studie mit 60 Teilnehmern, die 60 Tage lang ein Extrakt (240mg) pro Tag erhielten, konnte beispielsweise eine deutliche Reduzierung der Angst nachgewiesen werden. Weitere Forschung ist jedoch notwendig, um die positiven Ergebnisse als natürliche Antidepressiva zu bestätigen.
Grüner Tee (Camellia sinensis)
Dass die Blätter von grünem Tee als natürliche Antidepressiva die Symptome von Angst, Stress und depressiven Zuständen verringern können, wurde unter anderem in einer Studie mit 1058 älteren Teilnehmern (70+) gezeigt. Weitere Studie bestätigen im Großen und Ganzen dieses Ergebnis.
Natürliche Antidepressiva: Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen
Auch wenn natürliche Heilmittel im Allgemeinen gut vertragen werden, können sie bei empfindlichen Menschen, Allergikern oder bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten zu unerwünschten Nebenwirkungen führen. Dazu gehören beispielsweise allergische Hautreaktionen, Magen-Darm-Probleme oder Sodbrennen. Deshalb ist es sinnvoll, vorab mit dem Arzt oder Heilpraktiker über die Dosis und die individuelle Verträglichkeit zu sprechen.
Gedanken zum Schluss
Die Welt der natürlichen Antidepressiva zeigt uns, dass die Natur selbst eine Meisterin der Heilkunst ist und dass es wundervolle Heilpflanzen gibt, die wie sanfte Helfer für unsere Seele agieren können. Von Johanniskraut, das Licht in dunkle Gedanken bringt, bis hin zu Lavendel, der mit seinem Duft die Unruhe in uns besänftigt – jede Pflanze trägt ein einzigartiges Versprechen der Erleichterung in sich.
Bedenke jedoch, dass du immer auch ein Gespräch mit Fachleuten suchen solltest. Natürliche Antidepressiva bieten eine wunderbare Möglichkeit, können aber eine fachkundige Beratung und Behandlung nicht ersetzen. Sie sind Teil eines ganzheitlichen Ansatzes, der unseren Körper, Geist und unsere Seele in Einklang bringen will. Mögen diese Heilpflanzen für deine Seele ein Leuchtturm sein, um mit der Kraft der Natur zu innerer Balance und seelischem Gleichgewicht zu gelangen.
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