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Fingeryoga – 9 Mudras zum Entspannen und Heilen

Mudras Fingeryoga

Wusstest du, dass du mit deinen Fingern deinen körperlichen und seelischen Zustand beeinflussen und einzigartige Selbstheilungskräfte im Gang setzen kannst? Hier erfährst du, wie du einen Fingerzeig – Mudra genannt – gezielt für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden einsetzen kannst. Neugierig geworden? Dann lass uns starten…

Was unsere Hände so besonders macht

Was wären wir ohne unsere Hände und Finger? Neben unseren täglichen Aufgaben hat sicher jeder schon einmal die in den Händen innewohnenden Heilkräfte für sich entdeckt. Liebevolles Streicheln kann die Seele trösten und Schmerzen lindern. Eine Massage lässt Rückenschmerzen schneller verschwinden und durch das Einmassieren von ätherischen Ölen in den Bauchnabel – auch Nabhi Chikitsa genannt – sind viele Heilerfolge überliefert. Unsere Hände und Finger sind also tatsächlich ein wahres Geschenk der Natur.

Die Bedeutung der Hände und Finger in Ayurveda

Im Grunde sind unsere Hände (und auch die Füße) eine Abbildung unseres gesamten Körpers im Kleinformat. Unterschiedlichen Bereichen der Hände sind bestimmte Körperzonen und Gehirnregionen zugeordnet. Deshalb kann ein sanfter Druck auf bestimmte Punkte der Hände und Finger die unterschiedlichsten Auswirkungen auf die Gesundheit und das seelische Befinden haben. Nicht umsonst ist die Reflexzonenmassage so beliebt.

Fingergesten – wie sie bei Mudras angewendet werden – sind ebenfalls geeignet, unser Wohlbefinden zu verbessern. Doch was verbirgt sich hinter diesen Mudras?

Was sind Mudras?

Nein, sie sind kein neuer Gesundheitstrend., sondern eine uralte, fernöstliche Heiltradition. Die Finger werden in einer bestimmten Position für etwa 15 Minuten gehalten und können uns jenseits unseres stressreichen Alltags zu innerer Ruhe, neuer Lebensenergie und einem verbesserten Gesundheitszustand verhelfen.

Die fünf kosmischen Elemente

Nach Ayurveda besteht der Körper aus den fünf Elementen Feuer, Luft, Raum, Erde und Wasser. Entsprechend ist auch jedem der fünf Finger eines dieser Elemente zugeordnet. Das heißt, dass durch jeden Finger das Prana (die Kraft, die Energie) eines dieser Elemente fließt.

Ist der Körper gesund, liegt ein Gleichgewicht aller dieser Elemente vor. Ein Ungleichgewicht entsteht, wenn eines der Elemente überwiegt oder schwächer ist als andere – mit negativen Folgen für die Gesundheit.

Die Pranas (Vayus)

Kurz gesagt, sind Pranas Kräfte – eine Form von Lebensenergie -, die nach der indischen Heillehre den Energiefluss und die Körperfunktionen beschreiben und ständig beeinflussen. Deshalb kann es ziemlich faszinierend sein, sich mit den fünf Pranas zu beschäftigen. Wenn wir wissen, wie sie funktionieren, können wir viele Vorgänge in unserem Organismus besser verstehen und dadurch unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden gezielt positiv beeinflussen.

Die fünf Pranas sind:

Prana – allgemeine Bezeichnung: für die Aufnahme von Energie,; für die Pumpleistung des Herzens und für den Atem
Apana – liegt im unteren Bauchbereich und ist für die Ausscheidung zuständig (Schwitzen, Urinieren usw.)
Samana – ist für die Verdauung und den Stoffwechsel zuständig und beeinflusst wesentlich unsere Gedanken und Vorstellungen
Vyana – zur Verteilung und Zirkulation der Energie im gesamten Körper
Udana – für Luft- und Nahrungsaufnahme, Sprechen, Denken usw.

Mudras und ihre Anwendung

Wie bereits erwähnt, können Mudras die Balance der fünf Elemente im Körper wiederherstellen. Nach Ayurveda sind sie in der Lage, den Energiefluss für einen bestimmten Teil des Körpers zu erhöhen oder zu verringern und für ein bestimmtes Ziel zu „versiegeln“ (verschließen), weshalb sie auch „Siegel“ genannt werden.

Es gibt viele Mudras und jede hat einen bestimmten Nutzen für Körper und Seele. Hier findest du einige Beispiele:

Agni Mudra: Das Geheimnis einer gesunden Verdauung

Das Agni Mudra wird auch Feuer-Mudra genannt., weil sie die Verdauung anregen – also ein „Verdauungsfeuer“ entfachen kann. Deshalb ist sie insbesondere bei Verdauungsproblemen gut geeignet.

Vayu Mudra: Blockaden einfach lösen

Die Vayu Mudra wird mit Luft und Wind im Zusammenhang gebracht und kann die Luft im Körper ausbalancieren, den Körper von angesammelter Luft befreien und mögliche Blockaden lösen. Mit der Vayu Mudra kann auch die Luftenergie im Körper erhöht werden.

Akash Mudra: Der Geheimtipp zu innerer Ruhe

Im Sanskrit bedeutet „Akash“ etwa „Raum“. oder „Himmel“. Mit dieser Mudra kann das Element „Raum“ erhöht werden, indem das individuelle Bewusstsein mit dem höheren Bewusstsein zusammengeführt wird. Im Yoga wird sie oft genutzt, um den Geist zu beruhigen.

Prithvi Mudra: Das Ritual für mehr Ausdauer

Die Prithvi Mudra wird genutzt, um die Ausdauer zu erhöhen, chronische Müdigkeit zu lindern und Wunden schneller zu heilen. Nach Überlieferungen soll sie zudem optimal zur Verbesserung der Haut und der Knochen sein sowie das Immunsystem stärken und die Konzentration erhöhen.

Jal Vardhak Mudra (Varun Mudra): Ein Fingerkniff gegen Hautkrankheiten

Diese Mudra kann den Wassergehalt im Körper erhöhen, wodurch eine Austrocknung des Körpers verhindert, die Haut mit Feuchtigkeit versorgt sowie Hautkrankheiten vorgebeugt oder gelindert werden können.

Apana Mudra: Wie deine Hände deinen Magen beruhigen können

Die Apana Mudra kann den Stoffwechsel im Körper erhöhen, die Entschlackung begünstigen und Giftstoffe ausleiten. Magenprobleme wie Blähungen oder Verstopfungen können dadurch gelindert und auch das Wasserlassen kann verbessert werden. Diese Mudra ist Überlieferungen zufolge zudem geeignet, den Blutdruck zu regulieren.

Surya Mudra (Sonnen Mudra) – Das Geheimnis zum Abnehmen

Diese Mudra wird oft empfohlen, um den Stoffwechsel anzuregen und somit die Gewichtsabnahme zu fördern.

Shunya Mudra – Mit den Fingerspitzen Schlaflosigkeit reduzieren

Diese Mudra kann helfen, Schlaflosigkeit zu reduzieren und ein Gefühl von Ruhe und Frieden zu fördern.

Anjali Mudra – Mit den Händen gegen Angst

Dies ist ein besonders bekanntes Mudra, obgleich nicht jeder den Zweck kennt. Das Wort „Anjali“ wird in Indien oft mit „Namaste“ gleichgesetzt, was im Sanskrit etwa „Ich verbeuge mich vor dir“ bedeutet. Allerdings geht es dabei nicht um ein Gebet, sondern darum, ein Energiegleichgewicht zu schaffen und dadurch die Angst zu verlieren sowie innere Ruhe und Frieden zu finden.

Zum Schluss

Abgesehen davon, dass Mudras die Energien im Körper ausgleichen können, werden sie auch genutzt, um, die Konzentration zu erhöhen und die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken.

Du brauchst dafür keine Erfahrung in Meditation oder Yoga. Grundsätzlich kannst du Mudras in jeder Lage durchführen: im Sitzen, Liegen, Gehen oder wie immer du willst. Erfahrungsgemäß lassen sich jedoch die besten Ergebnisse erzielen, wenn du eine für dich angenehme und entspannte Sitzhaltung auf dem Boden einnimmst und für eine ruhige Umgebung, in der du dich voll und ganz auf dich konzentrieren kannst, sorgst

Zudem ist wichtig, dass die Berührungen der Finger nicht schmerzen, sondern immer sanft und angenehm für dich sind.

Falls du erkältet bist, solltest du auf Mudras verzichten.

Die beiden Hände verkörpern unsere beiden Körperseiten: auf der rechten Seite die Sonnenenergie und auf der linken Seite die Mondenergie. Du kannst also die Mudras mit beiden Händen gleichzeitig anwenden, um deinen Körpe sowohl durch die Sonnen- als auch durch die Mondenergie auf besondere Weise anzuregen.

Es gibt sehr gute Videos und Literatur zu diesem Thema. Probiere die unterschiedlichen Techniken doch einfach mal aus – es lohnt sich!

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

Haftungsausschluss

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Quellen:

(1) Arhanta Yoga!; Complete Guide to Mudras: Benefits and Use in Yoga, Meditation & Chakra Balancing; Nachzulesen unter diesem Link
(2) Styles at Life.com; 13 Powerful Hasta Mudras for Healing Health; Nachzulesen unter diesem Link
(3) BeYogi; The Power in Our Hands: 4 Healing Mudras for Health; Nachzuesen unter diesem Link
(4) Pharm Easy; Benefits of Prithvi Mudra and How to Do it By Dr. Ankit Sankhe; Nachzulesen unter diesem Link
(5) Siddhi Yoga; Varun Mudra – Die Geste des Wassers: Bedeutung, Nutzen und Vorgehensweise; Nachzulesen unter diesem Link
(6) Siddhi Yoga; Apana Mudra – Eine Geste der Eliminierung: Ihre Bedeutung, Vorteile und Vorgehensweise; Nachzulesen unter diesem Link

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