Alte Weisheiten neu entdeckt: 12 Hausmittel gegen Ohrenschmerzen

Jeder kennt es: Plötzlich ziehen, stechen, pochen die Ohren – und das genau dann, wenn man es am wenigsten braucht. Sei es durch eine Erkältung, Zugluft, Klimaanlagen, Wind oder auch Stress – Ohrenschmerzen können uns ziemlich aus dem Tritt bringen. Besonders bei Kindern können sie beunruhigend sein und viele Eltern fragen sich, wie sie schnell helfen können.

Wusstest du, dass schon unsere Großeltern einfache, aber wirkungsvolle Tricks gegen Ohrenschmerzen kannten? Lange in Vergessenheit geraten, feiern diese 12 altbewährten Hausmittel jetzt ihr Comeback. Erfahre, wie du mit Zwiebeln, Öl und Co. die Schmerzen lindern kannst – ganz ohne Chemie!

Warum deine Ohren manchmal rebellieren: Mögliche Ursachen von Ohrenschmerzen

Sie können plötzlich auftreten und sind oft mehr als nur ein lästiges Problem, sondern ein komplexes Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann. Häufig stehen Infektionen des äußeren oder mittleren Ohrs dahinter, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Besonders bei Kindern können vergrößerte Rachenmandeln, die den natürlichen Abfluss der Ohren blockieren, zu Mittelohrentzündungen führen.

Aber auch Erwachsene sind nicht gefeit: Ohrenschmerzen können durch Druckunterschiede während eines Fluges oder beim Tauchen entstehen. Selbst Allergien oder Infekte können Druck auf die Ohren ausüben und Schmerzen verursachen.

Wenn du regelmäßig unter Ohrenschmerzen leidest, ist es ratsam, einen HNO-Arzt aufzusuchen, der die Ursache identifizieren und entsprechend behandeln kann.

Hausmittel-Helden: Erste Hilfe bei Ohrenschmerzen

Während einige Ohrenschmerzen harmlos sind und mit traditionellen Hausmitteln gelindert werden können, sind andere ein Anzeichen einer ernsteren Erkrankung. Es ist daher wichtig, zu wissen, wie man erste Hilfe leisten kann, die Linderung bringt und mögliche Komplikationen verhindert. Hier findest du einige überlieferte Tipps und Maßnahmen, die dir helfen können, bevor du professionelle medizinische Hilfe in Anspruch nimmst. Behalte dabei jedoch immer im Hinterkopf, dass du bei anhaltenden oder besonders starken Schmerzen einen Experten konsultieren solltest.

Ein europäischer Mann hält sich sein Ohr, hat Ohrenschmerzen

Vitamin C: Dein natürlicher Verbündeter gegen Ohrenschmerzen

Bei Entzündungen ist die Stärkung des Immunsystems besonders wichtig. Vitamin C wirkt sowohl immunstärkend als auch als natürliches Antibiotikum und Antihistaminikum gegen allergische Reaktionen.
Bei der Auswahl solltest du besonders darauf achten, dass du liposomales Vitamin C nutzt. Liposomal bedeutet, dass es – vor der Magensäure geschützt – direkt im Darm landet und dort seine volle Wirkung entfalten kann.

Zwiebelsäckchen: Natürliche Erste Hilfe

Zwiebelsäckchen sind ein altes Hausmittel, das oft bei Ohrenschmerzen verwendet wird. Das mag zunächst überraschend klingen, aber es gibt tatsächlich ein paar Gründe, warum die Zwiebel helfen kann.

Zwiebeln enthalten ätherische Öle und Schwefelverbindungen, die antibakterielle Eigenschaften haben. Wenn du also ein Zwiebelsäckchen erwärmst und es auf das betroffene Ohr legst, können diese Stoffe dabei helfen, Keime zu bekämpfen, die möglicherweise die Schmerzen verursachen. Zudem wirkt die Wärme des Säckchens beruhigend und durchblutungsfördernd, was dazu beitragen kann, den Schmerz zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Eine klein geschnittene Zwiebel wird etwas zerdrückt und in ein Tuch (Mulltuch oder Geschirrtuch) eingeschlagen. Verknote es so, dass nichts herausfallen kann. Jetzt solltest du das Säckchen leicht erwärmen (nicht kochen!). Halte es dazu kurz über Wasserdampf oder nutze dafür die Mikrowelle. Lege nun das erwärmte Säckchen auf das schmerzende Ohr. Allerdings sollte es nicht länger als zwei Stunden auf dem Ohr einwirken.

Frau mit Ohrenschmerzen

Senfwickel: Die altbewährte Methode zur Linderung von Ohrenschmerzen

Auf den ersten Blick erscheint diese Methode vielleicht etwas altmodisch. Es gibt jedoch durchaus gute Gründe, die für Senfwickel sprechen. Senfmehl enthält Senföle, die als natürliche Schmerzmittel wirken können. Sie erzeugen eine leichte Erwärmung, wenn sie mit Wasser gemischt und auf die Haut aufgetragen werden. Diese Wärme kann helfen, die Durchblutung in der Region um das Ohr zu fördern und dadurch dazu beizutragen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.

Ein bekanntes, traditionelles Hausmittel sind Senfwickel. Dazu werden entweder Senfmehl oder ganz fein gemahlene Senfkörner genutzt. Gib nur so viel warmes Wasser zu, dass daraus ein Brei entsteht. Streiche diesen auf ein Mulltuch, schlage das Tuch mehrmals ein und lege es auf das schmerzende Ohr.

Achtung! Weil die im Senf enthaltenen ätherischen Öle auf der Haut brennen können, solltest du das Tuch nicht länger als 10 Minuten auf dem Ohr belassen.

Kirschkernkissen: Das wärmende Wunder gegen Ohrenschmerzen

Kirschkernkissen sind ein beliebtes Hausmittel, das bei verschiedenen Beschwerden zum Einsatz kommt und für mich das Mittel der Wahl bei Ohrenschmerzen ist. Die Wirksamkeit dieser Kissen basiert vor allem auf ihrer Fähigkeit, Wärme zu speichern und diese über einen längeren Zeitraum gleichmäßig abzugeben.

Die Wärme eines Kirschkernkissens wirkt entspannend auf die Muskeln und kann helfen, die Durchblutung zu fördern. Weil eine verbesserte Durchblutung den Heilungsprozess unterstützt sowie Entzündungen und Schmerzen lindert, kann dieses Kissen eine wirksame Hilfe bei Ohrenschmerzen sein.

Weil ich keine Mikrowelle besitze, wärme ich das Kirschkernkissen im (nicht vorgeheizten) Backofen bei 110°C etwa 4-6 Minuten auf. Natürlich funktioniert das schneller in der Mikrowelle. Bei max. 180 Watt dauert es nur etwa 2 Minuten.

Das Kirschkernkissen verbleibt auf dem Ohr, bis es abgekühlt ist. Wiederhole die Prozedur, falls nötig.

Kartoffelwickel: Altes Hausmittel neu entdeckt

Kartoffelwickel werden seit Generationen zur Linderung von Ohrenschmerzen verwendet. Diese Methode ist besonders beliebt, da sie einfach, kostengünstig und effektiv ist.

Ihre Wirkung beruht hauptsächlich darauf, dass Kartoffeln in der Lage sind, Wärme zu speichern und langsam abzugeben. Die angenehme Wärme, die von den gekochten und in ein Tuch eingewickelten Kartoffeln ausgeht, kann helfen, die Durchblutung in der betroffenen Region zu verbessern. Dadurch können Entzündungsstoffe schneller abtransportiert und Schmerzsignale gemildert werden.

Gekochte und gestampfte Kartoffeln werden – leicht abgekühlt – in ein Tuch gewickelt. Teste die Temperatur am besten am Handgelenk, bevor du den Wickel auf das Ohr legst, damit du dir dein Ohr nicht verbrennst.

Zink: Unterstützung des Immunsystems bei Ohrenschmerzen

Zink ist ein wichtiger Mineralstoff, der eine Schlüsselrolle in der Funktionsweise des Immunsystems spielt. Bei Ohrenschmerzen kann Zink aus verschiedenen Gründen hilfreich sein. Er trägt zur Stärkung des Immunsystems bei, was besonders wichtig ist, wenn Infektionen wie Mittelohrentzündungen die Ursache für Ohrenschmerzen sind. Ein gut funktionierendes Immunsystem kann effektiver gegen die Infektionserreger vorgehen.

Entzündungen sind eine häufige Ursache von Schmerzen und Beschwerden im Ohrbereich. Indem Zink zur Reduzierung von Entzündungen beiträgt, kann es somit indirekt auch die Schmerzen lindern.

Weil Zink an zahlreichen Prozessen der Zellreparatur und des Zellwachstums beteiligt ist, kann es den Heilungsprozess bei verschiedenen Arten von Ohrenschäden unterstützen.

Obwohl Zink viele positive Effekte auf die Gesundheit hat, ist es wichtig, es in Maßen zu verwenden, da sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Zink gesundheitsschädlich sein können. Lasse dich zur Dosierung am besten in der Apotheke beraten.

Knoblauch und Knoblauchöl in einer Glasflasche, daneben Knoblauchzehen auf einem Holztisch

Knoblauch: Heilkraft aus der Küche gegen Ohrenschmerzen

Knoblauch ist seit Jahrhunderten als natürliches Heilmittel bekannt und wird auch zur Linderung von Ohrenschmerzen verwendet. Er enthält Allicin, eine chemische Verbindung, die nachweislich starke antimikrobielle Eigenschaften hat. Diese Substanz kann helfen, Bakterien und Viren zu bekämpfen, die Ohreninfektionen und damit verbundene Schmerzen verursachen. Daneben wirkt er als natürliches Schmerzmittel und hilft, Entzündungen zu reduzieren.

Die Anwendung von Knoblauch bei Ohrenschmerzen kann in Form von Öl erfolgen, das leicht erwärmt und vorsichtig ins Ohr geträufelt wird. Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass keine Allergien gegen Knoblauch bestehen und dass das Trommelfell nicht beschädigt ist.

Olivenöl: Sanfte Tropfen beruhigen Ohrenschmerzen

Die Wirksamkeit von Olivenöl bei Ohrenschmerzen kann auf mehrere seiner Eigenschaften zurückgeführt werden. Es kann helfen, verhärtetes Ohrenschmalz zu erweichen. Dies erleichtert das natürliche Ausscheiden von Ohrenschmalz und kann dadurch Druck und Schmerzen, die durch verstopfte Ohren verursacht werden, lindern.

Die im Olivenöl enthaltenen Antioxidantien können helfen, Entzündungen im Ohr zu reduzieren. Entzündungen sind oft eine Ursache von Schmerzen, besonders wenn eine Infektion im Spiel ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass Olivenöl nicht in allen Fällen von Ohrenschmerzen angewendet werden sollte, insbesondere dann nicht, wenn das Trommelfell beschädigt oder eine Infektion tief im Ohr vorhanden ist. In solchen Fällen sollte immer zuerst ärztlicher Rat eingeholt werden.

Erwärme etwas Olivenöl indem du eine kleine Menge Öl in einen sauberen Löffel gibst und diesen in einem Becher mit warmem Wasser erwärmst. Prüfe die Temperatur des Öls, indem du einen Tropfen auf dein Handgelenk gibst, um sicherzustellen, dass es nicht zu heiß ist. Neige deinen Kopf zur Seite, sodass das betroffene Ohr nach oben zeigt. Verwende eine saubere Pipette oder einen Löffel, um vorsichtig einige wenige Tropfen des erwärmten Öls in den Gehörgang zu träufeln.

Halte deinen Kopf für einige Minuten in dieser Position, damit das Öl tief in den Gehörgang eindringen kann. Das hilft, das Ohrenschmalz zu erweichen und eventuelle Irritationen zu lindern. Neige deinen Kopf in die entgegengesetzte Richtung, um überschüssiges Öl aus dem Ohr laufen zu lassen. Du kannst ein sauberes Tuch oder Wattepad verwenden, um das Öl, welches aus dem Ohr tropft, aufzufangen.

Olivenöl sollte nicht verwendet werden, wenn das Trommelfell beschädigt ist oder du eine eitrige Ohrinfektion hast.

Salz: Geheimtipp bei Ohrenbeschwerden

Salz, insbesondere in Form von warmen Salzkompressen, kann bei Ohrenschmerzen überraschend wirksam sein. Dieses einfache Hausmittel nutzt die natürlichen Eigenschaften von Salz, um Beschwerden zu lindern.

Erwärmtes Salz hält die Temperatur über einen längeren Zeitraum und gibt diese gleichmäßig ab. Eine warme Salzkompresse auf dem Ohr kann also dazu beitragen, die Durchblutung zu verbessern und dadurch den Heilungsprozess zu unterstützen.

Die Wärme, die von der Salzkompresse abgegeben wird, kann zudem dazu beitragen, Entzündungen und Schwellungen zu reduzieren – was häufig eine Ursache von Ohrenschmerzen ist.

Daneben hat Wärme eine beruhigende Wirkung, die speziell bei Ohrenschmerzen als sehr angenehm empfunden wird.

Erhitze eine angemessene Menge Salz in einer Pfanne, gib das warme Salz in eine saubere Socke oder in ein kleines Tuch, welches gut zugebunden werden sollte. Teste die Temperatur, um sicherzustellen, dass die Kompresse angenehm und nicht zu heiß ist. Lege sie auf das betroffene Ohr und lasse sie dort, bis sie abgekühlt ist.

Befreiender Dampf: Natürliche Erleichterung für schmerzende Ohren

Wasserdampf kann bei Ohrenschmerzen vor allem durch die sanfte Wärme und Feuchtigkeit lindernd wirken. Er kann helfen, die Feuchtigkeit in den Atemwegen zu erhöhen – was besonders bei Ohrenschmerzen, die durch Erkältungen oder Sinusinfektionen verursacht werden, hilfreich sein kann. Die Wärme des Dampfes kann zudem dazu beitragen, verstopfte Nasengänge zu öffnen, wodurch der Druck im Mittelohr ausgeglichen wird und Schmerzen reduziert werden können.

Die Anwendung von Wasserdampf ist einfach: Gib heißes Wasser in eine Schüssel und atme den aufsteigenden Dampf ein.

Druckabfall im Ohr: Kaugummi kann die Lösung sein

Kaugummi kann bei Ohrenschmerzen, die durch Druckunterschiede während des Fliegens, Tauchens oder durch den Aufenthalt in großen Höhen entstehen, eine überraschend wirksame Abhilfe bieten. Der Mechanismus dahinter ist ziemlich einfach: Beim Kauen bewegen sich die Muskeln im Kieferbereich, was die so genannte Eustachische Röhre (Verbindung zwischen dem Mittelohr und dem Rachenraum) öffnet. Dieser Vorgang ermöglicht einen Druckausgleich im Mittelohr, was besonders wichtig ist, wenn durch Höhenänderungen Druckunterschiede entstehen.

Fliegen, Tauchen oder auch der Aufenthalt in großen Höhen können ebenfalls zu Ohrenschmerzen führen. In diesem Fall hat sich das Kauen von Kaugummi hilfreich erwiesen, weil sich dadurch die Muskeln zusammenziehen und die so genannten „Eustachischen Röhren“ – die Verbindung zwischen Mittelohr und Nasen-Rachen-Raum – geöffnet werden.

Milchprodukte meiden: Warum?

Der Rat, Milchprodukte bei Ohrenschmerzen zu meiden, basiert auf der Annahme, dass Milchprodukte Schleim und Entzündungen fördern und dadurch die Symptome verschlimmern könnte. Allerdings sind die wissenschaftlichen Ergebnisse dazu uneinheitlich. Wer feststellt, dass der Verzehr von Milchprodukten die Symptome von Ohrenschmerzen oder anderen Atemwegserkrankungen verschlimmert, sollte dennoch in Erwägung ziehen, diese zu meiden.

Gedanken zum Schluss

Ohrenschmerzen können extrem unangenehm sein, doch es gibt glücklicherweise traditionelle Hausmittel, die Linderung versprechen: von warmen Öl- oder Salzkompressen über das heilkräftige Zwiebelsäckchen bis hin zu einfachen Maßnahmen wie dem Kauen von Kaugummi oder der Nutzung von Wasserdampf. All diese Methoden nutzen die natürlichen Eigenschaften von Wärme, Feuchtigkeit oder antimikrobiellen Wirkstoffen, um Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren und den Heilungsprozess zu unterstützen.

Die Verwendung von Hausmitteln erinnert uns daran, dass manchmal die einfachsten Lösungen direkt in unserer Küche oder in unserem Medizinschrank zu finden sind und dass die Natur oft ihre eigenen, effektiven Heilmittel bereithält. Allerdings sind sie kein Ersatz für eine fachkundige, medizinische Beratung – besonders dann nicht, wenn die Schmerzen stark sind oder länger andauern. In solchen Fällen sollte immer ein Arzt oder Heilüraktiker konsultiert werden, um die genaue Ursache der Beschwerden zu klären und eine angemessene Behandlung sicherzustellen.

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

Haftungsausschluss

Besucher mich doch auch mal auf Pinterest!

Weiterlesen auf gesundgelaunt.de:

Dekorativ, heilsam und anspruchslos: Die Hauswurz (Steinrose)

Omas Hausapotheke: Natürliche Heilmittel neu entdeckt

Ohrmassage: Dein Weg zu Entspannung und Wohlbefinden

Erstaunlich! Die Macht heilender Frequenzen

Quellen:

(1) Entertainment Times I When your ear aches…I Nachzulesen unter folgendem Link
(2) Netdoktor I Zwiebelsäckchen I Nachzulesen unter folgendem Link
(3) WebMD | Ear Pain Home Remedies | Nachzulesen unter diesem Link

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert