Glutathion als ein relativ unbekanntes, aber dennoch mächtiges Antioxidans, spielt eine zentrale Rolle in unserem Körper. Dieses kleine Wundermolekül, das aus den Aminosäuren Glutamin, Glycin und Cystein entsteht, wirkt wie ein Schutzschild für unsere Zellen und versorgt uns gleichzeitig mit Energie. In den Mitochondrien, den Energiezentren unserer Zellen, unterstützt es die Umwandlung unserer Nahrung in den lebenswichtigen Energiespender ATP. Dabei hält es freie Radikale in Schach, die während dieses Prozesses entstehen und potenziell schädlich sein können.
Interessanterweise ist dieser zelluläre Schutzstoff am stärksten in Organen wie der Leber und der Bauchspeicheldrüse zu finden, wo es als eine Art Sicherheitsnetz fungiert. Sollte sich der Glutathionspiegel durch ungesunde Lebensgewohnheiten oder Stress reduzieren, haben diese Organe einen kleinen Vorrat.
Leider ist es eine Tatsache, dass unser Glutathionspiegel mit zunehmendem Alter, durch Stress oder auch durch schlechte Ernährung sinken kann. Doch hier kommt die ermutigende Nachricht: Ungeachtet dessen, dass unser Körper dieses Tripeptid selbst herstellen kann, können wir es durch bewusste Ernährungsentscheidungen oder sogar durch Nahrungsergänzungen zuführen. Es lohnt sich also, ein Auge auf den Glutathionhaushalt zu werfen, wenn wir uns rundum fit und vital fühlen wollen.
Was Glutathion im Körper bewirkt
Abwehr von Angriffen durch freie Radikale
Sobald das Verhältnis zwischen der Produktion freier Radikale und der Fähigkeit des Körpers, diese zu bekämpfen nicht mehr ausgeglichen ist, entsteht oxidativer Stress. Dieser ist für eine Vielzahl an Krankheiten – beispielsweise Arthrose oder Krebs – verantwortlich. Glutathion ist in der Lage, den durch freie Radikale entstehenden übermäßigen oxidativen Stress abzuwehren und dadurch das Entstehen von Krankheiten wesentlich zu reduzieren. (1)
Bekämpfung von Viren
Weil Glutathion unter anderem bei Infektionen durch Viren tätig wird, sinkt der Spiegel in diesem Fall besonders schnell. Als ein starkes Antioxidant und damit ein besonders guter Kämpfer gegen krankmachende freie Radikale kann es deinen Körper maßgeblich bei der Bekämpfung von Viren unterstützen. Besonders in der Grippezeit kann dies von großer Bedeutung sein.
Verbesserung der Symptome von Erkrankungen der Atemwege
Mit steigendem Lebensalter oder bei extremer körperlicher Anstrengung braucht unser Körper mehr Aminosäuren. Diese sind oft in unserer täglichen Nahrung nicht in ausreichendem Maß vorhanden.
Da dieser körpereigene Radikalfänger den oxidativen Stress senkt, kann er einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Funktion der Lunge und der Atemwege leisten.
Um den Bedarf über die Ernährung zu decken, sollten vorwiegend rohes Fleisch, Rohmilch oder frisch gepflücktes Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Das ist natürlich nicht immer möglich und deshalb schwer umsetzbar. Um für einen entsprechenden Glutathionspiegel zu sorgen, ist es ratsam, wenn du deine Ernährung etwas umstellst. (1)
Linderung von Psoriasis
Obwohl noch weitere Forschung notwendig ist, konnten Wissenschaftler in einer Studie zeigen, dass Molkenproteine in der Lage sind, den Glutathionspiegel zu erhöhen und dadurch die Symptome von Psoriasis zu mildern. (1)
Gewichtsregulierung
In einer wissenschaftlichen Studie mit älteren Menschen konnte gezeigt werden, dass ein zu niedriger Spiegel dieses zellulären Schutzstoffes mit einer geringeren Fettverbrennung und einer erhöhten Fettspeicherung verbunden ist. Wenn du beabsichtigst, abzunehmen, kann dich eine vermehrte Aufnahme dieses Tripeptids bei deinem Vorhaben unterstützen. (1)
Hilfe bei Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen sind für chronische Entzündungen und Gewebeschäden im Körper verantwortlich. Dabei werden in bestimmten Zellen die Mitochondrien angegriffen. Dadurch, dass Glutathion die Immunreaktion im Körper stimuliert bzw. reduziert, kann es oxidativen Stress vermindern und die Zellen vor freien Radikalen schützen.
Vorbeugung von Gehirnerkrankungen
In einer Pilotstudie konnte nachgewiesen werden, dass übermäßiger oxidativer Stress einen wesentlichen Anteil an der Entstehung von Gehirnerkrankungen hat. In einem Modell konnten die Forscher einen Zusammenhang zwischen der Funktion des Gehirns und dem Glutathionspiegel feststellen.
Sulforaphan ist eine natürlich vorkommende pflanzliche Verbindung, die dafür sorgt, dass der Körper ausreichend Glutathion produzieren kann. In der Studie konnte nachgewiesen werden, dass eine Einnahme von Sulforaphan über 7 Tage zu einem konstanten Anstieg der Glutathionproduktion – speziell auch in einem Teil des Gehirns, dem Hippocampus – führte.
Der Hippocampus als Teil des limbischen Systems ist hauptsächlich an der Gedächtnisbildung beteiligt. Die Forscher gehen davon aus, dass sich ein entsprechener Glutathionspiegel in diesem Gehirnareal positiv auf die Gehirnfunktion auswirkt.
Den durch oxidativen Stress oder durch das zunehmende Alter sinkenden Glutathionspiegel auszugleichen, könnte also eine Möglichkeit zur Vorbeugung und Therapie beginnender Gehirnerkrankungen sein.
So kannst du deinen Glutathionspiegel erhöhen
Sulforaphan ist also jene natürliche Verbindung, die dafür sorgt, dass der Körper ausreichend Glutathion produzieren kann. Es findet sich in großen Mengen in Kreuzblütengewächsen wie Brokkoli, Blumenkohl oder Rosenkohl. Weil Brokkoli den größten Anteil an Sulforaphan enthält, können vor allem Brokkolisprossen dazu beitragen, das Glutathion im Körper zu erhöhen und immer auf dem notwendigen Level zu halten.
Weizengras ist ebenfalls ein großartiger Lieferant dieses Tripeptids und hat durch seinen hohen Anteil an Chlorophyll noch viele weitere Vorteile für unsere Gesundheit.
Glutathion kann auch käuflich erworben werden. Wichtig ist dabei, dass du liposomales Glutathion nutzt. Liposomal deshalb, weil die Bioverfügbarkeit für den Körper besonders wichtig ist. Ansonsten würde es sofort wieder ausgeschieden und gar nicht erst dorthin gelangen, wo es benötigt wird.
Auch Samen von Mariendistel oder Lein (Flachs) können die Menge dieses Tripeptids im Körper steigern (1) – als Tee aus den Samen oder durch Nutzung des wertvollen Öls.
Selen ist ein weiterer Stoff, der notwendig ist, damit Glutathion korrekt entgiften kann. Zu viel Selen sollte allerdings nicht konsumiert werden. Die tägliche Menge sollte nicht mehr als 50 µg betragen, da Selen in hoher Dosierung wieder oxidativ wirkt. (2)
In kleineren Studien konnte zudem nachgewiesen werden, dass Proteinpulver ein guter Lieferant für Aminosäuren ist. Was hat Proteinpulver mit Glutathion zu tun? Besonders Reisprotein beinhaltet neben Cystein auch Glycin. Beides sind wichtige Stoffe zur Steigerung des Glutathionspiegels (2) .
Zu den Nebenwirkungen
Lebensmittel, die den Glutathionspiegel erhöhen können, stellen keine Gesundheitsgefahr dar.
Mit Nahrungsergänzungen sollte man etwas vorsichtiger sein, denn sie können unter anderem zu Bauchkrämpfen, Blähungen, allergischen Reaktionen oder auch Atembeschwerden führen.
Wie oben beschrieben, solltest du ausschließlich liposomales Glutathion nutzen. Ich nutze es selbst und habe mit der angegebenen Dosierung bisher keinerlei Probleme.
Wenn du Vorerkrankungen hast, Medikamente einnimmst oder unsicher bist, solltest du vor der Einnahme deinen Heilpraktiker oder Arzt befragen.
Gedanken zum Schluss
Glutathion – das Power-Antioxidant, das uns von innen schützt und stärkt! Es hält uns nicht nur fit gegen die täglichen Herausforderungen wie Stress und Umweltgifte, sondern ist auch ein wahrer Helfer im Kampf gegen den Alterungsprozess. Doch wie bei einem perfekt zusammengestellten Orchester reicht ein Instrument allein nicht aus. Während eine glutathionreiche Ernährung zweifellos zahlreiche Vorteile für unseren Körper hat, dürfen wir nicht vergessen, dass unser Wohlbefinden auf einem komplexen Zusammenspiel vieler Faktoren beruht. Das Geheimnis? Ein ausgewogener Lebensstil in Kombination mit einer bewussten Ernährung. Denn letztlich geht es nicht nur um den Stoffwechsel, sondern um das gesamte Wohlbefinden.
Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!
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