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Holunderblüten können mehr als nur Sirup! Ihre Vorteile und Verwendung

Holunderblüten mit Tinktur und Marmelade

Holunderblüten sind wahre Alleskönner, denn sie verzaubern nicht nur mit ihrem zarten, süßen Duft, sondern auch mit ihren beeindruckenden kulinarischen und heilenden Eigenschaften. Wenn du ein Fan von erfrischenden Getränken, süßen Leckereien oder natürlichen Heilmitteln bist, sind Holunderblüten ein echter Geheimtipp. Ob Tee, Tinktur, Salbe, Sirup, Gelee, Sekt oder Hollerkücherl – hier findest du einfache und gelingsichere Rezepte. Lass dich von den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieser besonderen Blüten überraschen und inspirieren!

Tipps für die Holunderblüten-Ernte

Bis zu acht Meter hoch kann ein Holunderstrauch werden. Weil er es gerne sonnig mag, ist er oft an Wegrändern von Wäldern zu finden. Die beste Zeit für die Ernte ist ein sonniger Vormittag. Sammle sie nie nach einem Regen, weil dieser den besonders duftenden Blütenstaub abspült.

Holunderblüten werden nicht „abgepflückt“, sondern mit der Schere vorsichtig abgeschnitten. Weil sie sehr zart sind, mögen sie Plastik- oder Papiertüten gar nicht. Ein Korb zum Sammeln ist ideal.

Natürliche Heilkraft: So gesund sind Holunderblüten

Schon in der Antike war die Heilwirkung des Holunders bekannt. Damals wie heute werden sowohl die Blüten als auch die Beeren medizinisch genutzt.

Was schon zu Omas Zeiten bekannt war, konnte inzwischen bewiesen: werden: Holunderblüten sind wahre Schätze in der Naturheilkunde. Sie wirken antiviral und entzündungshemmend, weshalb sie beispielsweise eine der 5 Heilpflanzen im pflanzlichen Heilmittel Sinupret® gegen Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) sind.

In vorklinischen Untersuchungen wurde zudem festgestellt, dass Holunder durch den hohen Anteil an Flavonoiden (mehr als 3%) nicht nur antivirale, sondern auch antioxidative und immunmodulierende Eigenschaften hat. Daneben ist Holunder reich an ätherischen Ölen, Gerbstoffen sowie den Vitaminen B2 und C.

Die Anwendung von Holunderblüten und -beeren bei Erkältungskrankheiten und Grippe ist inzwischen recht gut erforscht (1). In wissenschaftlichen Studien der israelischen Virologin Dr. Madeleine Mumcuoglu konnte unter anderem auch nachgewiesen weden, dass ein Extrakt aus den Beeren sowohl gegen Vogelgrippe als auch gegen andere Grippearten wirksam ist. Weitere Forschung ist nötig, um die bisherigen positiven Ergebnisse zu bestätigen.

Weitere überlieferte Heilwirkungen:

Die folgenden Einsatzmöglichkeiten sind überliefert und konnten bisher noch nicht wissenschaftlich bestätigt werden. Nach der Volksmedizin wirken Holunderblüten auch bei:

So kannst du Holunderblüten nutzen

Bevor du mit den Rezepten startest, solltest du die gesammelten Blüten sanft ausschütteln. Dadurch entfernst du die kleinen Insekten, die gern darin wohnen.
Übrigens: Du kannst die Blüten auch trocknen und dir dadurch einen kleinen Vorrat anlegen.

Holunderblütentee selbst gemacht: Genuss und Gesundheit aus der Tasse

Ein Tee aus den Blüten ist ein wirksames Mittel zur Stärkung des Immunsystems, zur Linderung einer Erkältung und bei Erkrankungen der Atemwege. Er soll traditionell sogar bei Asthma helfen können und den Körper bei der Entgiftung unterstützen können. Bei Angina kann das Gurgeln mit Holunderblütentee die Symptome lindern.

Die Zubereitung:

Nach der Klosterheilkunde nimmst du 2 Teelöffel Holunderblüten und übergießt sie mit einer Tasse kochendem Wasser. Nach 5 Minuten kannst du den Tee abseihen und möglichst heiß trinken.

Stelle dein eigenes Heilmittel her: Holunderblüten-Tinktur

Eine Holunderblütentinktur kann nicht nur helfen, Giftstoffe aus dem Körper zu transportieren, sondern kann daneben ein wirksames Hausmittel bei Erkältung, Fieber und sogar bei Heuschnupfen sein. Zudem gilt sie als natürliches Mittel zur Verbesserung der Durchblutung, indem sie die Gefäße von Ablagerungen befreit. Dazu wird die Tinktur aus den Blüten am besten mit Tee oder Wasser verdünnt.

So stellst du eine Blüten-Tinktur her:

  1. Schüttle die gesammelten Blüten zuerst gut aus, um darin wohnende Insekten zu vertreiben.
  2. Schneide mit einer Schere die gewünschte Menge der Blüten von den Stielen ab und gib sie in ein sauberes Schraubglas.
  3. Nun füllst du so viel Alkohol (mind. 40%ig – zum Beispiel Wodka) auf, bis die Blüten bedeckt sind.
  4. Die Mischung sollte nun an einem kühlen und dunklen Ort für etwa drei Wochen reifen. Hin und wieder muss das Glas geschüttelt werden, um die Inhaltsstoffe gut zu lösen.
  5. Nach dieser Zeit kannst du die Tinktur abseihen, in braune Tropffläschchen füllen und beschriften.

Zur Anwendung wird die Tinktur am besten mit einem Tee oder Wasser verdünnt. Mehr als 30 Tropfen pro Tag solltest du nicht einnehmen, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Äußerlich verwendet, kann sie zur schnelleren Wundheilung beitragen.

Holunderblütensalbe: Natürliche Pflege für deine Haut

Eine Salbe aus Holunderblüten ist ein altes Heilmittel und kann besonders bei kleinen Wunden oder bei Mückenstichen nützlich sein. Ich habe hier ein tolles Rezept mit Videoanleitung für eine Salbe aus Holunderblüten gefunden.

Blütenzauber in der Küche: Holunderblüten – Rezepte für Genießer

Die Blüten haben ein fein-würziges und fruchtig-süßliches Aroma, weshalb sie gern zu allerlei Leckereien verarbeitet werden. Von erfrischenden Getränken über verführerische Süßspeisen bieten sie eine Vielfalt an kulinarischen Möglichkeiten. Hier einige Rezeptideen zur Verwendung in der Küche – Genussmomente garantiert!

Vom Garten ins Glas: Einen Holunderblütensirup kochen

Dieser erfrischende und vielseitige Sirup ist ganz einfach herzustellen. Zugegeben, so wirklich gesund ist er durch die hohe Zuckermenge nicht – aber lecker!

Du brauchst:

Zubereitung:

  1. Gib einen Liter Wasser in einen Topf und füge 1kg Zucker und 25g Zitronensäure hinzu.
  2. Koche alles zusammen auf und rühre gut um, bis sich der Zucker gelöst hat.
  3. In ein größeres Glas gibst du etwa 25 Blütendolden und dazu je 3 Scheiben einer Bio-Orange und einer Bio-Zitrone.
  4. Gieße die Blüten nun mit dem Zuckerwasser auf und lasse die Mischung etwa 3 Tage bei Zimmertemperatur durchziehen.
  5. Gib die Mischung durch ein Sieb in einen sauberen Topf.
  6. Koche den Sirup noch einmal auf und fülle ihn noch heiß in vorbereitete Flaschen.
  7. Verschließe die Flaschen gut und lagere den Sirup kühl und dunkel.

Mein Tipp: Holunderblütensirup schmeckt nicht nur mit Sprudel als selbstgemachte Limonade, sondern ist auch in Kombination mit Sekt ein herrlich erfrischendes Sommergetränk.

DIY Delikatesse: Holunderblütengelee

Ein Gelee mit den duftenden Blüten ist schnell hergestellt und sehr lecker. Du brauchst dazu nur

Zubereitung:

  1. Gib die Holunderblüten in einen Topf, übergieße sie mit dem Apfelsaft und lasse die Mischung für 24-36 Stunden durchziehen.
  2. Koche die Mischung kurz auf und gib sie anschließend durch ein feines Sieb. Nutze zum Auffangen am besten einen Messbecher, denn die Flüssigkeitsmenge muss nun abgemessen werden.
  3. Je nachdem, wie viel Flüssigkeit du abgemessen hast, muss nun die entsprechende Menge Gelierzucker zugegeben werden.
    Beispiel: Wenn du 900ml Apfelsaft erhalten hast, musst du vom 2:1 Gelierzucker 450g zugeben.
  4. Der Apfelsaft muss nun zusammen mit dem Gelierzucker wieder in einen Topf und wird unter ständigem Rühren aufgekocht.
  5. Das fertige, noch heiße Gelee nun in saubere Gläser abfüllen, fest verschließen und für ein paar Minuten auf den Kopf stellen. Danach kannst du die Gläser wieder umdrehen und auskühlen lassen.

Holunderblütensekt selbst gemacht

Dieser Sekt ist nicht ganz einfach herzustellen, weil man die passenden dickwandigen Flaschen mit entsprechenden festen Verschlüssen benötigt. Hier ein Rezept für einen Holunderblütensekt, welches ich schon selbst ausprobiert habe. Ich kann nur sagen: Die Mühe lohnt sich!

Backspaß mit Blüten: Hollerkücherl

Hollerkücherl, auch bekannt als Holunderküchlein, sind eine traditionelle Delikatesse aus der bayerischen Küche. Diese knusprig ausgebackenen Blüten sind nicht nur ein tolles Highlight auf einer sommerlichen Kaffeetafel, sondern ein echtes Geschmackserlebnis. Mit ihrem zarten Blütenduft und dem süßen Teigmantel wecken sie Kindheitserinnerungen und sorgen garantiert für Begeisterung. Hier findest du ein einfaches Rezept.

Zutaten:

Zubereitung:

  1. Die Holunderblütendolden vorsichtig ausschütteln, um kleine Insekten zu entfernen. Nicht waschen, denn der Blütenstaub macht das Aroma aus und sollte erhalten bleiben!
  2. Gib Mehl und Salz in eine Schüssel.
  3. Verquirle in einer separaten Schüssel die Eier mit der Milch, dem Zucker, dem Vanillezucker und dem Rum (falls verwendet).
  4. Mische die flüssigen Zutaten langsam unter das Mehl und verrühre alles zu einem glatten Teig. Der Teig sollte etwa die Konsistenz von Pfannkuchenteig haben, deshalb eventuell etwas mehr Milch oder Mehl zufügen.
  5. Erhitze Öl in einer Pfanne. Es ist heiß genug, wenn an einem hineingehaltenen Holzstäbchen kleine Bläschen aufsteigen.
  6. Die Blütendolden am Stiel halten und in den Teig tauchen, sodass sie vollständig bedeckt sind. Überschüssigen Teig leicht abtropfen lassen.
  7. Die Blüten in die heiße Pfanne geben, die Stiele mit einer Schere abschneiden und zwei Minuten goldbraun ausbacken. Danach wenden und zwei Minuten von der anderen SEite ausbacken.
  8. Die fertigen Hollerkücherl auf Küchenpapier abtropfen lassen, mit Puderzucker bestäuben und sofort servieren.

Sommerliches Dessert: Panna Cotta mit Holunderblüten

Die Holunderblüten Panna Cotta ist eine wunderbar cremige Nachspeise, die das zarte Aroma der Holunderblüten perfekt einfängt und für ein besonderes Geschmackserlebnis sorgt.

Zutaten:

Zubereitung:

  1. Die Holunderblütendolden vorsichtig ausschütteln, um Insekten und Schmutz zu entfernen. Nicht waschen, da das Aroma sonst verloren geht.
  2. Gib Sahne, Milch, Zucker und Vanillezucker in einem Topf und bringe es langsam zum Kochen. Sobald die Mischung kocht, den Topf vom Herd nehmen.
  3. Die Holunderblütendolden in die heiße Sahne-Milch-Mischung geben und etwa 30 Minuten ziehen lassen, damit sich das Aroma entfalten kann. Falls du Holunderblütensirup verwendest, kannst du ihn jetzt unterrühren.
  4. Weiche in der Zwischenzeit die Gelatineblätter in kaltem Wasser für etwa 5 bis 10 Minuten ein. Wenn du ein vegetarisches Geliermittel verwendest, bereite es gemäß der Anweisungen auf der Verpackung zu.
  5. Entferne nun die Blütendolden und gib die Mischung durch ein feines Sieb, um alle festen Bestandteile herauszufiltern.
  6. Nun die eingeweichte und gut ausgedrückte Gelatine zur warmen Sahne-Milch-Mischung geben und gut umrühren, bis die Gelatine vollständig aufgelöst ist.
  7. Die Mischung in Panna Cotta-Formen oder kleine Gläser füllen und für mindestens 4 Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.
  8. Die Panna Cotta zum Servieren auf Teller stürzen oder direkt in den Gläsern servieren. Vor dem Servieren noch mit frischen Beeren, einem Klecks Sahne und/ oder einem Schuss Holunderblütensirup garnieren.

Gut zu wissen

Die Rinde, die Blätter, die Samen sowie auch die rohen Früchte – egal, ob reif oder unreif – sind giftig und sollten nicht verzehrt werden (1 / Seite 83).

Mögliche Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Sei besonders vorsichtig und sprich bitte vor der Verwendung von Holunderblüten mit einem Arzt oder Heilpraktiker, wenn du

Gedanken zum Schluss

Die Vielseitigkeit von Holunderblüten – sowohl in der Küche und als auch als Heilmittel – ist wirklich beeindruckend. Diese 7 Rezepte zeigen, wie einfach es sein kann, die Vorteile dieser aromatischen Blüten zu nutzen – sei es durch erfrischende Getränke, ein leckeres Dessert, eine heilende Tinktur oder eine pflegende Salbe. Somit sind sie nicht nur eine Bereicherung für deinen Speiseplan, sondern auch ein wertvoller Verbündeter für deine Gesundheit. Probiere die Rezepte aus und lasse dich von der Kraft der Holunderblüten verzaubern!

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

Haftungsausschluss

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Quellen:
(1) Catherine Ulbricht et al. I An Evidence-Based Systematic Review of Elderberry and Elderflower (Sambucus nigra) by the Natural Standard Research Collaboration I Zugriff am 31.05.2021
(2) Melanie Wenzel I Meine besten Heilpflanzen – Rezepte I Gräfe und Unzer I 3. Auflage 2013 I S. 179
(3) Bankhofer-Kurth I So hilft und heilt die Natur I M & N Verlag München 1982 I S. 251
(4) Dr. Johannes Gottfried Mayer, Prof. Dr. med. Bernhard Uehleke & Pfarrer Kilian Saum I Das große Buch der Klosterheilkunde I Verlag Zabert Sandmann GmbH München 2013 I S. 236

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