Kokosöl für die Haut: Ist es (un)schädlich?

Kokosöl, das Elixier aus den Tropen, hat eine reiche Geschichte. Schon seit Jahrhunderten nutzen Menschen in diesen Regionen das Öl aus der Frucht der Kokospalme. Seine Vielseitigkeit in der Küche und in der Körperpflege hat es weltweit beliebt gemacht.

Besonders bemerkenswert ist seine einzigartige Zusammensetzung. Es enthält gesättigte Fettsäuren, die es bei Raumtemperatur fest werden lassen. Seine Inhaltsstoffe – wie beispielsweise die Laurinsäure – machen es zu einem Helden in der Hautpflege. Entdecke hier, was es für deine Haut tun kann und wie du es nutzen kannst!

Was ist Kokosöl?

Dieses vielseitige Öl, auch bekannt als Kokosnussöl, wird aus dem Fruchtfleisch reifer Kokosnüsse gewonnen. Diese Nüsse stammen von der Kokospalme (Cocos nucifera), die vor allem in tropischen Regionen wie Asien, Afrika und Südamerika gedeiht. Besonders in den letzten Jahren hat das Öl aufgrund seiner zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche, der Kosmetik und sogar in der Medizin an Popularität gewonnen. Aber wie entsteht es und was macht es so besonders?

Aus den reifen Kokosnüssen wird das Fruchtfleisch entnommen und zunächst getrocknet. Man nennt diesen Prozess die Herstellung der „Kopra“. Das native Öl wird durch mechanisches Pressen aus der Kopra gewonnen. Es wird nicht raffiniert und behält somit einen stärkeren Kokosgeschmack und -geruch sowie eine Vielzahl seiner wertvollen Inhaltsstoffe.

Die Inhaltsstoffe

Kokosnussöl besteht überwiegend aus gesättigten Fettsäuren, was ihm bei Raumtemperatur eine feste Form verleiht. Zu den Hauptbestandteilen gehören:

  • Ein Großteil seines Fettgehalts besteht aus Laurinsäure (49%), einer mittelkettigen Fettsäure, die für ihre antimikrobiellen Eigenschaften bekannt ist.
  • Weitere enthaltene mittelkettige Fettsäuren (dazu gehören Caprylsäure, Caprinsäure und Myristinsäure) können leichter verdaut und direkt in Energie umgewandelt werden.
  • Es enthält auch geringe Mengen an Vitamin E, einem Antioxidans, das zur Hautpflege und zum Schutz der Hautzellen beiträgt. Aufgrund seiner Zusammensetzung hilft Kokosöl, die Feuchtigkeit in der Haut zu bewahren, was es zu einem beliebten Bestandteil in Hautpflegeprodukten macht.
Kokosöl  auf einem Holztisch

Die Vorteile für die Haut – ein heiß diskutiertes Thema

Bekannt für seine feuchtigkeitsspendende Wirkung ist das wertvolle Öl ideal für trockene Haut. Seine antibakteriellen Eigenschaften können beispielsweise bei verschiedenen Hautproblemen helfen.

Vorsicht ist jedoch geboten, denn nicht immer ist dieses Öl perfekt geeignet. Bei einigen Hauttypen kann es die Poren verstopfen und dadurch zu Pickeln führen. Und obwohl es einen natürlichen Sonnenschutz bietet, ersetzt es nicht deine reguläre Sonnencreme.

Hautpflege mit Kokosöl oder Olivenöl?

Das ist eine schwierige Wahl, denn beide Öle haben ihre Vorzüge. Während Olivenöl reich an Antioxidantien ist, hat Kokosnussöl beeindruckende antibakterielle Eigenschaften. Bei trockener Haut könnte daher Kokosnussöl die erste Wahl sein, während ölige Haut mit Olivenöl besser zurechtkommt.

Was kann es tatsächlich für die Haut tun?

Mit einem Glas Kokosnussöl hältst du einen kleinen Schatz in den Händen, der viel für die Gesundheit deiner Haut tun kann. Hier sind ein paar Vorteile, die wissenschaftlich belegt sind:

Spendet Feuchtigkeit

Dieses Öl ist wie ein Durstlöscher für deine Haut. Es dringt tief in die Hautschichten ein und versorgt sie mit essentieller Feuchtigkeit (1). Besonders trockener Haut verleiht es nicht nur Geschmeidigkeit und Glanz, sondern hilft auch, die natürliche Feuchtigkeitsbarriere der Haut zu stärken. Das bedeutet weniger Trockenheit und weniger Juckreiz – in echter Helfer in der kalten Jahreszeit oder für alle, die regelmäßig mit trockener Haut zu kämpfen haben.

Wirkt entzündungshemmend

Seine entzündungshemmenden Eigenschaften sind hauptsächlich auf die enthaltene Laurinsäure sowie weitere mittelkettige Fettsäuren zurückzuführen (2).

Frau nutzt ein Balsam aus Kokosöl

Schützt vor UV-Strahlen

Dieses tropische Öl schützt nachweislich vor UV Strahlung – bis zu 20%, wie Forscher herausfanden (3).
Neben Olivenöl hat es mit einem Faktor 7 den höchsten Sonnenschutzfaktor (SPF) (4).
Dennoch liegt er leider weit unter dem vom Bundesamt für Strahlenschutz empfohlenen Wert von 30. Kokosöl ist also nicht vergleichbar mit herkömmlichen Sonnenschutzlotionen und reicht als alleiniger Schutz vor UV-Strahlung nicht aus.

Heilsam bei irritierter oder entzündeter Haut

Hautprobleme sind ein Schicksal, welches viele Menschen teilen. Dass Kokosnussöl hier sehr wirksam sein kann, fanden Wissenschaftler in einer Studie heraus. Sie konnten zeigen, dass dieses Öl Hautprobleme wie Dermatitis gut und sicher lindern kann (4)(5)(6).

Antioxidative Eigenschaften

Das Schönheitsgeheimnis dieses Öls liegt unter anderem auch in seinen antioxidativen Eigenschaften (1). Diese schützen die Haut vor Schäden durch freie Radikale – jene ungebetenen Gäste, die zu vorzeitiger Hautalterung führen. Es hilft, deine Haut jung und elastisch zu halten. Feine Linien können reduziert werden und die Haut bekommt ein frischeres Aussehen. Für alle, die nach einer natürlichen Anti-Aging-Lösung suchen, könnte Kokosöl ein wahrer Glücksgriff sein.

Heilung von Wunden

Bei der Heilung von Wunden ist wichtig, dass die Entzündungsmarker zurückgehen und dass die Kollagenproduktion erhöht wird. Kokosnussöl kann durch verschiedene biologisch aktive Substanzen nachweislich beides, weshalb Wunden besser und schneller heilen (7). Man gibt ein wenig Öl auf die Wunde und schützt sie mit einem Pflaster.

Die Behandlung von Akne

Dieses Öl bei Akne einzusetzen, kann unterschiedliche Ergebnisse hervorrufen. Sie sind abhängig von der individuellen Hautbeschaffenheit und der Art der Akne. Hier sind einige Aspekte, die du berücksichtigen solltest:

  • Kokos Öl enthält Laurinsäure, die antibakterielle Eigenschaften hat. Da Akne oft durch Bakterien verursacht wird, kann es helfen, die Bakterien zu reduzieren (5).
  • Es ist ein effektiver Feuchtigkeitsspender, der helfen kann, trockene Haut zu vermeiden. Trockene Haut kann Akne verschlimmern, da sie zur verstärkten Produktion von Talg führen kann (1).
  • Weil Kokosöl komedogen ist, kann es – insbesondere bei öliger Haut die Poren verstopfen und so bei manchen Menschen das Gegenteil bewirken und zu Akneausbrüchen führen.
  • Einige Menschen können allergisch reagieren, was zu Hautirritationen und Verschlechterung der Akne führen kann.

Die Anwendungsmöglichkeiten in der Hautpflege

Kokosöl hat sich in der Hautpflege als wahrer Alleskönner etabliert. Aber wie nutzt du es richtig? Hier ein paar Ideen!

Schnelle Feuchtigkeitsmaske für Frische im Gesicht

Diese Maske kombiniert die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften von Kokosöl mit den beruhigenden und ausgleichenden Eigenschaften von Joghurt und Honig. Sie eignet sich hervorragend, um deiner Haut Feuchtigkeit zu spenden und sie weich und geschmeidig zu machen.

Zutaten:

  • 2 Esslöffel natives Kokosöl
  • 1 Esslöffel Joghurt (vorzugsweise Naturjoghurt)
  • 1 Teelöffel Honig

Anleitung:

  1. In einer kleinen Schüssel vermische das Öl, den Joghurt und den Honig gut, bis eine gleichmäßige Konsistenz entsteht.
  2. Reinige dein Gesicht gründlich und trage die Maske mit sanften, kreisenden Bewegungen auf. Achte darauf, die Augenpartie auszusparen.
  3. Lasse die Maske etwa 10-15 Minuten auf deiner Haut einwirken, damit die Nährstoffe tief in die Haut eindringen können.
  4. Spüle dein Gesicht mit lauwarmem Wasser ab und tupfe es vorsichtig mit einem sauberen Handtuch trocken. Wenn nötig, kannst du eine leichte Feuchtigkeitscreme auftragen.

Mein Tipp: Das Öl kannst du auch pur als natürlichen Feuchtigkeitsspender nutzen. Trage es nach dem Duschen auf die noch feuchte Haut auf, um die Feuchtigkeit einzuschließen. Ideal für trockene Haut und zur Pflege nach dem Sonnenbad.

Frau nutzt Kokosöl  für den Körper

Ein Körperpeeling für zarte Haut

Dieses Körperpeeling ist nicht nur eine wunderbare Möglichkeit, deine Haut zu pflegen, sondern kann auch – in ein hübsches Glasgefäß gefüllt – ein persönliches Geschenk sein. Du brauchst dafür:

  • 1/2 Tasse natives Kokosöl
  • 1 Tasse feiner Zucker (weiß oder braun)
  • optional einige Tropfen ätherisches Öl (z.B. Lavendel oder Pfefferminz für einen erfrischenden Duft)

Anleitung:

  1. Falls das Kokosöl fest ist, erwärme es leicht, damit es flüssig wird. Achte darauf, dass es nicht zu heiß wird.
  2. Vermische in einer Schüssel das flüssige Kokosöl mit dem Zucker. Füge, falls gewünscht, ein paar Tropfen deines bevorzugten ätherischen Öls hinzu, um einen angenehmen Duft zu erzeugen.
  3. Bewahre das Peeling in einem luftdichten Behälter auf. Im Badezimmer gelagert, ist es mehrere Wochen haltbar.
  4. Trage das Peeling beim Duschen auf deine feuchte Haut auf und massiere es mit kreisenden Bewegungen ein, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen und die Durchblutung anzuregen. Besondere Aufmerksamkeit sollte trockenen Stellen wie Ellbogen und Knien gewidmet werden.
  5. Spüle das Peeling mit warmem Wasser ab. Deine Haut wird sich danach weich und gepflegt anfühlen.

Ein Lippenbalsam selber machen

Dieser Lippenbalsam ist nicht nur nährend und feuchtigkeitsspendend, sondern dank der natürlichen Zutaten auch besonders sanft zu deiner Haut. Du kannst mit verschiedenen ätherischen Ölen experimentieren, um deinen bevorzugten Duft zu kreieren. Viel Spaß beim Ausprobieren und Genießen deines selbstgemachten Lippenbalsams!

Zutaten:

  • 2 Esslöffel natives Kokosöl
  • 2 Esslöffel Bienenwachs (gerieben oder Pastillen)
  • 1/2 Esslöffel reines Vitamin E-Öl (optional, für zusätzliche Pflege)
  • einige Tropfen deines ätherischen Lieblings-Öls für den Duft (z.B. Pfefferminze oder Vanille, optional)

Anleitung:

  1. Fülle einen Topf mit etwas Wasser und erhitze es auf mittlerer Stufe. Platziere eine hitzebeständige Schüssel auf den Topf, so dass sie das Wasser nicht berührt.
  2. Gib das Kokosöl und das Bienenwachs in die Schüssel und lass sie langsam schmelzen. Rühre gelegentlich, bis sie vollständig geschmolzen und gut vermischt sind.
  3. Nimm die Schüssel vom Wasserbad und rühre das Vitamin E-Öl und das ätherische Öl (falls gewünscht) unter.
  4. Gieße die Mischung vorsichtig in kleine Behälter oder Röhrchen. Du kannst auch alte, gereinigte Lippenbalsam-Behälter verwenden.
  5. Lasse den Lippenbalsam abkühlen und fest werden und bewahre ihn an einem kühlen, trockenen Ort auf.

Ein natürliches Deo herstellen

Wegen seiner starken antibakteriellen Eigenschaften kann Kokosnussöl als natürliches, chemiefreies Deodorant verwendet werden. Du brauchst dazu nur drei Zutaten:

  • etwa 5 Esslöffel flüssiges Kokosöl,
  • 30g Maisstärke und
  • 1 1/2 Esslöffel Backpulver oder 1/2 Esslöffel Natron.

Zubereitung:

  1. Verrühre alle Zutaten in einer Schale gut. Die Mischung sollte am Ende cremig und klumpenfrei sein.
  2. Falls sie zu flüssig ist, einfach noch ein klein wenig Stärke zugeben. Falls sie zu fest sein sollte, fehlt noch ein wenig Öl.
  3. Wenn du Düfte magst, kannst du der Mixtur noch etwa 5 Tropfen ätherisches Öl deiner Wahl zufügen. Nimm einfach dein Lieblings Öl. Ich mag Lavendel besonders gerne, aber da hat natürlich jeder seine persönlichen Vorlieben.
  4. Gib die Deo Creme in eine kleine Dose und bewahre sie kühl auf!

Sicherheit und Vorsichtsmaßnahmen

  • Kokosöl sollte sparsam verwendet werden. Eine kleine Menge ist oft ausreichend.
  • Nutze vorab einen Patch Test, um mögliche Allergien auszuschließen.
  • Bewahre Kokosöl an einem kühlen, trockenen Ort auf. Wärme kann seine Beschaffenheit verändern.
  • Nicht jeder Hauttyp verträgt Kokosöl. Bei Anzeichen von Irritationen oder Verschlimmerung von Hautproblemen solltest du die Anwendung einstellen.

Kokosöl kann eine wertvolle Ergänzung deiner Hautpflegeroutine sein. Experimentiere mit verschiedenen Anwendungen und finde heraus, was für deine Haut am besten funktioniert. Und denke daran, bei Unsicherheiten oder bei empfindlicher Haut vorab einen Dermatologen zu konsultieren.

Gedanken zum Schluss

Kokosöl hat sich als ein wahrer Schatz in der Hautpflege erwiesen. Von der Feuchtigkeitspflege bis hin zum Schutz vor Umwelteinflüssen ist es nicht nur ein einfacher Ersatz für herkömmliche Hautpflegeprodukte, sondern bietet eine Fülle an Vorteilen, die deine Hautpflegeroutine bereichern können.

Seine feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften machen es ideal für trockene Haut, während seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Qualitäten bei Hautunreinheiten helfen können. Die antioxidativen Eigenschaften von Kokosöl unterstützen zudem den Anti-Aging-Prozess und schützen die Haut somit vor vorzeitiger Alterung.

Kokosöl ist jedoch nicht für jeden Hauttyp geeignet. Bei sehr empfindlicher Haut oder Akne solltest du es mit Bedacht verwenden. Denke daran, dass jeder Hauttyp individuell ist. Was für einen funktioniert, muss nicht unbedingt für alle passen.

Probiere es und finde heraus, wie du das Beste aus diesem natürlichen Öl für deine Haut herausholen kannst!

Bleib oder werde gesund und pass gut auf dich auf!

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Noch ein guter Tipp: https://www.naturtest.com/kokosoel/

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